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Den Helden der Nacht die Arbeit erleichtern

In Davos findet man einwandfreie Loipen vor – dies haben sich die Verantwortlichen auf die Fahne geschrieben. Jedoch durchkreuzen einige Loipennutzer mit ihren abendlichen Touren diese Pläne. 

Andri
Dürst
23.01.23 - 07:00 Uhr
Tourismus
Ärgerlich: Auf der frisch präparierten Loipe sind bereits Spuren von Läufern zu sehen.
Ärgerlich: Auf der frisch präparierten Loipe sind bereits Spuren von Läufern zu sehen.
zVg

Andri Schorro, Leiter Sportanlagen, bringt sein Anliegen folgendermassen auf den Punkt: «Das Problem ist, dass immer mehr Leute nach der Arbeit noch eine Runde Langlaufen gehen, dabei aber unsere frisch präparierten Loipen zerstören». Der Davoser Loipenchef Hitsch Capol ergänzt, dass das Hauptproblem vor allem Skating-Läufer seien, welche die frisch präparierten Loipen kaputt machen würden. Aber auch mit der klassischen Technik können die Spuren deformiert werden. Leidtragende sind dann die Sportler, die gerne am Morgen die frischen Loipen geniessen möchten.

Sicherheit und Qualität gefährdet

Denn nach 17 Uhr werden die Loipen frisch präpariert, damit sie über Nacht «anziehen» und somit an Qualität gewinnen können. Eine Ausnahme besteht bei Schneefällen, dann werden die Loipen am frühen Morgen präpariert. Nebst dem Qualitätsverlust auf den Loipen besteht zusätzlich ein Sicherheitsproblem, wenn am Abend Langläufer und Pistenfahrzeuge gemeinsam unterwegs sind. «Bei speziellen Arbeiten wie Schnee-Einstossen oder Rückwärtsfahren kann es zu gefährlichen Situationen kommen», mahnt der Loipenchef. Deshalb seien Absperrungen und Markierungen unbedingt zu beachten. Doch wieso sind die Loipen ausgerechnet von 8 bis 17 Uhr offen? Dieses Zeitfenster hat seine Gründe: «Wir verfügen für die Präparation des gesamten Loipennetzes über drei Pistenmaschinen. Da wir aufgrund von Vorschriften nur bis Mitternacht fahren dürfen, ist es wichtig, dass wir mit den Arbeiten pünktlich beginnen können», erklärt Capol. Er ergänzt, dass jemand, der beispielsweise auf Bünda wohne, durchaus nach Loipenschluss mit den Skiern zur Nacht­loipe fahren könne. «Wichtig ist dabei, dass die Langläufer beachten, wo wir schon präpariert haben, und entsprechend die noch nicht bearbeitete Spur benutzen», ergänzt er.

Chaiseren-Loipe bis 20.30 Uhr

Die Sportanlagen versuchen zudem, mit anderen Anreizen die sogenannten «Stirnlampenläufer» zu kanalisieren. Nebst der Nachtloipe – die bis 20.30 Uhr geöffnet und beleuchtet ist – schuf man letzten Winter ein zusätzliches Angebot: Die Loipe Richtung Dischma wird bis Chaiseren bis 20.30 Uhr offengehalten, um den Sportlern eine weitere Möglichkeit zu bieten, nach Feierabend Langlaufen zu können. Einen weiteren Tipp hat Schorro auch noch auf Lager: «Wenn schönes Wetter herrscht, gibt es nichts Schöneres, als am morgen früh die Loipen zu benutzen!»

Die Loipen sind täglich offiziell von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Nachtloipe täglich 18.30 bis 20.30 Uhr. Das Dischmatal bis Chaiseren kann mit entsprechender Ausrüstung (Stirnlampe) bis 20.30 Uhr benutzt werden.

Es finden auf dem gesamten Loipennetz keine Loipenschlusskontrollen statt, die Benutzung der Loipen erfolgt auf eigene Verantwortung.

Richtungsänderung
Auf diesen Winter hin gibt es eine ­Änderung bei der Wildboden-Runde. Die Loipe wird nun in umgekehrter Richtung befahren. Sprich, vom Schützenhaus Islen geht es nun direkt hoch zum Wildboden. Passiert man den Friedhof, gelangt man zur Abfahrt Richtung AO-Zentrum. Von dort geht es dann weiter zur Unterführung ­Clavadelerstrasse.

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