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Bündner Regierung bewilligt Entwässerungsstollen in Brienz/Brinzauls

Damit das Bündner Dorf Brienz nicht weiter ins Tal rutscht, soll ein Entwässerungsstollen errichtet werden. Die Bündner Regierung hat das Projekt bewilligt. 

Südostschweiz
17.08.23 - 14:29 Uhr
Politik
Bauarbeiten beginnen bald: Bündner Regierung genehmigt Entwässerungsstollen in Brienz/Brinzauls. Bis Ende 2027 soll er in Betrieb gehen.
Bauarbeiten beginnen bald: Bündner Regierung genehmigt Entwässerungsstollen in Brienz/Brinzauls. Bis Ende 2027 soll er in Betrieb gehen.
Bild Kanton Graubünden

Seit dem Ende der Evakuierung steht für Brienz/Brinzauls wieder die Zukunft des Dorfs im Fokus. Die Hoffnungen ruhen dabei auf der Tiefenentwässerung. Der Brienzer Sondierstollen soll nämlich zum Entwässerungsstollen erweitert werden. Durch den Bau eines solchen sollen die Geländebewegungen der Rutschung Dorf auf unter zehn Zentimeter pro Jahr reduziert und die instabilen Felsmassen im Gebiet der Rutschung Berg beruhigt werden.

Die Bündner Regierung hat nun den geplanten Entwässerungsstollen unter der Rutschung Brienz bewilligt, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Das Projekt wird rund 40 Millionen Franken kosten; den grössten Teil, 90 Prozent, teilen sich Bund und Kanton. Die Bauarbeiten starten bereits in einem guten Monat, Ende 2027 soll der Entwässerungsstollen in Betrieb gehen.

Unsicherheiten bleiben

Mit dem Sondierstollen konnte nachgewiesen werden, dass der stabile Fels unterhalb der Rutschmasse entwässert werden kann. Diese Entwässerungsmassnahmen führten dazu, dass sich die Wasserdrücke im Einflussbereich des Sondierstollens signifikant reduziert respektive bereichsweise vollständig abgebaut haben. Dies hatte eine rasch einsetzende Verlangsamung der Rutschbewegungen zur Folge. Die Bewegungsmessungen zeigen zudem, dass sich eine Reduktion der Rutschgeschwindigkeiten der Rutschung Dorf positiv auf die Bewegungsgeschwindigkeiten der Rutschung Berg auswirken und auch dort eine Verlangsamung einsetzt.

Der Druck entweicht: Aus den beiden bis jetzt erstellten Bohrungen hinauf in die Rutschmasse fliesst Hangwasser ab – aktuell sind es total rund 60 Liter pro Minute.
Der Druck entweicht: Aus den beiden bis jetzt erstellten Bohrungen hinauf in die Rutschmasse fliesst Hangwasser ab – aktuell sind es total rund 60 Liter pro Minute.
Bild Jano Felice Pajarola

Trotz der bisher positiven Erkenntnisse bestehen auch Unsicherheiten hinsichtlich des Wirkungsgrads und des Wirkungsradius des Entwässerungsstollens. Stand heute gibt es für die Rutschung Brienz/Brinzauls jedoch keine alternative Sanierungsvariante mit annähernd vergleichbaren Erfolgschancen, die technisch machbar und dabei wirtschaftlich sowie innert weniger Jahre umsetzbar ist. (red)

In folgendem Dossier bleibt ihr über den Felssturz in Brienz/Brinzauls informiert:

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