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Nök Ledergerber tödlich verunfallt

Der Davoser Nök Ledergerber, ehemaliger Spitzen-Eisschnellläufer und ab 1995 während mehr als 24 Jahren in diversen Funktionen beim Schweizer Fernsehen SRF im Sportbereich tätig, ist am 29. Februar bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. Er verstarb erst 56-jährig.

Davoser
Zeitung
12.03.24 - 17:00 Uhr
Menschen & Schicksale
Nök Ledergerber, 27. März 1967 – 29. Februar 2024. 
Nök Ledergerber, 27. März 1967 – 29. Februar 2024. 
zVg

Wie die Eishockeyaner des HCD war Nök Ledergerber in Davos selbst Spitzensportler auf dem Eis – allerdings auf den noch längeren und schnelleren Kufen. Er gewann Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre als Eisschnellläufer acht Schweizer Meister-Titel und belegte 1988 bei der Weltmeisterschaft in Russland den fünften Rang über 10 000 Meter. Als Ledergerber 1992 mangels Perspektiven in der Schweiz seinen Rücktritt als Eisschnellläufer gab, wusste er noch nicht, dass die Karriere als Sportler nicht seine einzige grosse bleiben sollte. Zwar hatte er das berufliche Fundament bereits während seiner Sportlerkarriere gelegt, indem er beim «Bündner Sport» im Verlag der «Bündner Zeitung» (heute «Südostschweiz») in den Journalismus eingestiegen war. Danach arbeitete er als herausgebender Chefredaktor des Fachmagazins «Gleitschirm». Mit einem gelungenen Einsatz als Experte bei einer Eisschnelllauf-Übertragung empfahl sich Ledergerber beim Schweizer Fernsehen (SRF). Ursprünglich arbeitete er ab 1. September 1995 als TV-Journalist mit den Schwerpunkten Rad, Ski und Eishockey. Danach war er als Produzent und Projektleiter unter anderem für die Ski-Weltmeisterschaften 2005, 2007 und 2009 sowie die Eidgenössischen Schwing- und Älplerfeste 2004 und 2007 zuständig. Im zweiten Dutzend seiner Berufsjahre beim SRF hatte Ledergerber ab 2009 verschiedene Kaderfunktionen inne, unter anderen als Stellvertretender Abteilungsleiter, Programmleiter und Stabschef Sport.

Ende 2019 verliess Ledergerber das SRF. Fortan hatte er mehr Zeit für seine Hobbys. Auch nach seinem Rücktritt als Spitzensportler hatte er stets die Bewegung und die Natur als Jäger, Skitourengänger, Skifahrer, Bergsteiger oder Radfahrer geliebt. Nun widmete sich Ledergerber auch vermehrt seiner Passion als freischaffender Künstler. An der ibW, der Höheren Fachschule Südostschweiz, belegte er in der Abteilung Schule für Gestaltung den Lehrgang «Kunst und Handwerk».

Noch voller Tatendrang, wurde Ledergerber am Vormittag des 29. Februar bei einem schweren Verkehrsunfall im Rofla-Tunnel bei Andeer erst 56-jährig jäh aus dem Leben gerissen. Er lässt seine Frau Susanne, seine weiteren Angehörigen ­sowie viele Freunde fassungslos und tief betroffen zurück.

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