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Ferien mit dem Hund: Ja oder nein?

Da Hunde ein Teil der Familie sind, stellt sich die Frage, ob der Vierbeiner mit in die Ferien soll oder zu Hause bleibt. Für Fido ist der Fall klar: Dabei sein ist alles – aber nicht um jeden Preis.

Nicole
Nett
24.07.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Es muss einfach passen: Ferien mit dem Vierbeiner sollten in erster Linie dem Hundewohl gerecht werden.
Es muss einfach passen: Ferien mit dem Vierbeiner sollten in erster Linie dem Hundewohl gerecht werden.
Bild Freepik

500’000 Hunde leben als Haustiere in der Schweiz. Somit liegt der Anteil der Hundehaushalte bei zwölf Prozent. Wenn der treue Vierbeiner in die Ferien mitkommt, gibt es im Voraus so einiges zu planen und zu berücksichtigen, wie die Susy Utziger Stiftung für Tierschutz in einer Mitteilung schreibt. Denn unsere Fellnasen haben auch in den Sommerferien ein Anrecht auf Aufmerksamkeit von Herrchen und Frauchen.

Lange Reisen, Krankheitsgefahren und rigorose Hundeverbote bringen jedoch so manche Hundefreunde dazu, den vierbeinigen Liebling kurzerhand wieder von der Passagierliste zu streichen und ohne Tier zu verreisen. Damit die Ferien für Besitzer und Hund aber nicht zur Stresspartie werden, geben die Tierschutzorganisation und wir euch hier ein paar Tipps für einen stressfreien, gemeinsamen Urlaub. 

Vor der Reise: Lohnt es sich überhaupt?

Steht die Dauer des Ferienaufenthalts in Relation mit der Strecke? Ist die Art der Reise hundegerecht? «Eine Flugzeugreise mit mehreren Umsteigestationen kann nur mit grösstem Aufwand tiergerecht gestaltet werden», so die Susy Utziger Stiftung. Und nicht zuletzt: Ist der Ferienaufenthalt überhaupt schön für das Tier? Es lohnt sich, einen realistischen Blick auf das Hundewohl zu werfen. Ist die Reise an sich ohnehin schon hektisch für Herrchen oder Frauchen, sollte das Tier besser zu Hause bleiben.

Alles nur dem Herrchen oder Frauchen zuliebe? Ist eine Reise für das Tier zu stressig, sollte es in der vertrauten Heimat gelassen werden.
Alles nur dem Herrchen oder Frauchen zuliebe? Ist eine Reise für das Tier zu stressig, sollte es in der vertrauten Heimat gelassen werden.
Bild Freepik

Ferienablösungen organisieren

Ist der Fall klar, dass der Hund nicht an der Reise teilnimmt, sollten wir uns noch vor der Buchung um die Ferienablösung kümmern. Wann reisen Familie und Freunde nicht in die Ferien? Wer hätte wann für mein Tier Zeit? Mit wem kann meine Fellnase gut umgehen? Bestenfalls ist der Hund mit der Ferien-Bezugsperson oder der Tierpension bereits vertraut und ist sich die dortige Umgebung gewohnt. Organisiert alles, was der Hund für die Ferien braucht – vom Lieblingsspielzeug bis zum Leckerli. Das eigene Hundebett oder ein getragenes T-Shirt von Frauchen respektive Herrchen kann auch helfen, um die Zeit zu überbrücken.

Für das leibliche Wohl sorgen während der Reise

Kommt das Tier auf die Reise mit, sollte es möglichst ohne Stress teilnehmen können. Deshalb schalten auch Herrchen und Frauchen im Idealfall noch vor der Fahrt einen Gang zurück. Denn ist der Besitzer gestresst, wird auch das Tier nervös. Sobald die Reise losgeht, könnt ihr gemütliche Musik hören und für das leibliche Wohl für Mensch und Tier sorgen. Legt genügend Zwischenpausen ein, damit alle ihre Geschäfte erledigen, die Beine vertreten und sich einmal so richtig durchstrecken können. Auf keinen Fall aber sollte der Hund im heissen Auto warten müssen, da dies lebensgefährliche Folgen hat, wie der folgende Artikel zeigt:

Ferien mit den Vierbeinern: Eine hundegerechte Einrichtung im Auto ist wichtig. Diese ist im Bild nicht der Fall. Bei hohen Temperaturen sollten Hunde nicht im heissen Auto warten müssen.
Ferien mit den Vierbeinern: Eine hundegerechte Einrichtung im Auto ist wichtig. Diese ist im Bild nicht der Fall. Bei hohen Temperaturen sollten Hunde nicht im heissen Auto warten müssen.
Bild Susy Utziger Stiftung für Tierschutz

Gefährliche Hundekrankheiten am Reiseziel berücksichtigen

Vor der grossen Reise rät die Stiftung, den Vierbeiner von einem Tierarzt durchchecken zu lassen. Informiert euch zudem auch rechtzeitig über die Krankheitsrisiken am Ferienort und trefft die notwendigen Vorkehrungen. Ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Verbänden, Salben, Pinzetten, Balsam für die Pfoten, Mittel für den empfindlichen Magen etc. kann hilfreich sein. Besonders, wenn das Set auch für Menschen geeignet ist. Hunde haben zudem oft am Nasenrücken eine lichte Stelle. Dort können sie einen Sonnenbrand bekommen. Wenn ihr also den ganzen Tag am Strand seid, solltet ihr die Stelle gut mit Sonnenschutz eincremen. Ist oder wird das Tier krank, bleiben Besitzer und Tier bestenfalls in den ruhigen vier Wänden, um in Ruhe auskurieren zu können – auch wenn eine Cocktailparty verlockend gut klingen würde. 

Nehmt ihr eure Haustiere in die Ferien mit?

Auswahlmöglichkeiten

Vorsicht vor unerwarteten Hundeverboten

Endlich am Reiseziel angekommen, zerplatzt für viele Tierfreunde bereits mit dem ersten Schritt in den heissen Sand der Traum. Hundeverbote werden gerade während der Hochsaison an vielen Stränden rigoros durchgesetzt oder es herrscht Leinenpflicht. Da empfiehlt sich eine Schleppleine. So kann der Hund sich frei bewegen, aber ist trotzdem an der Leine. «Sich vorab gut zu informieren, lohnt sich», schreibt die Tierschutzorganisation. Ebenfalls solltet ihr euch eine naturfreundliche Destination auswählen. Denn Hunde lieben die Natur und können so die Ferien auch richtig geniessen.

Wenn ihr schliesslich einen Hundestrand ausfindig machen konntet, wo ihr euch gemeinsam frei bewegen könnt, kann der Urlaub richtig beginnen. Ihr solltet am Strand unbedingt darauf achten, dass euer Vierbeiner einen Schattenplatz beispielsweise mit Sonnenschirm und einen Napf mit genügend frischem Wasser zur Verfügung hat. Wenn der Hund trotzdem gern in der Sonne liegen möchte, dann kann er das gerne tun. Oft wissen sie selbst, was sie gerade brauchen.

Sich über die Strände und Gassirunden informieren: Ferien mit dem Hund sollten zwingend hundegerecht geplant werden.
Sich über die Strände und Gassirunden informieren: Ferien mit dem Hund sollten zwingend hundegerecht geplant werden.
Bild Susy Utziger Stiftung für Tierschutz

Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz.

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