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Photonics als Türöffner für die Zukunft

Von jedem Berg schallt es hernieder: Graubünden sei in der Krise, die Touristen liefen in Scharen davon, und nach der Zweitwohnungsinitiative habe man eh die schlechtesten volkswirtschaftlichen Karten, heisst es.

Südostschweiz
28.06.14 - 02:00 Uhr

Von Dario Morandi

Das Gejammer hilft niemandem. Die kollektive Depression nimmt aber dennoch zu und lähmt so manchen innovativen Geist. Zum Glück gibts in alt fry Rhätien noch einige offene Geister, die den Begriff Krise als Chance interpretieren und darauf mit Innovation statt Resignation antworten.

Es sind Unternehmer wie Cedes-Gründer Beat De Coi, die dafür plädieren, in Graubünden die Photonics-Technologie voranzutreiben. Sicher nicht ganz ohne etwas Eigennutz zwar. Aber auf dieses Pferd zu setzen ist richtig. Denn die optischen Sensoren dominieren längst unseren Alltag: Im Auto ebenso wie im Smartphone oder bei automatischen Türen. Daraus resultiert ein Geschäft mit traumhaften Wachstumsraten und hoher Wertschöpfung. Hier bei Forschung, Entwicklung und Produktion mitzumischen ist ein Gebot der Stunde – auch weil hochwertige Arbeitsplätze auf allen Stufen geschaffen werden können.

Genau das ist es, was Graubünden braucht: eine volkswirtschaftliche Diversifizierung, einen Strukturwandel. Endlich weg von der Monokultur mit dem launischen Tourismus, der teilweise defizitären Holzindustrie und hin zum Hightech-Standort nach dem Vorbild des kalifornischen Silicon Valley. Die Firmen wären dazu bereit. Was es jetzt noch braucht, ist eine Photonics-Ingenieursschmiede an der Churer HTW. Denn ohne gut ausgebildete Fachleute geht auch diese Strategie nicht auf.

dmorandi@suedostschweiz.ch

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