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Wo zwei Welten aufeinander prallten

Dass das WEF keineswegs eine hermetisch abgeschlossene Welt für sich ist, bewies eine Veranstaltung am letzten Montag. Verschiedene Teilnehmende des Jahrestreffens besuchten zahlreiche Primarschüler, die ihnen Löcher in die Bäuche fragen konnten.

Andri
Dürst
27.05.22 - 17:00 Uhr
Wirtschaft
Die Schülerschaft fragte Jos De Blok Löcher in den Bauch.
Die Schülerschaft fragte Jos De Blok Löcher in den Bauch.
ad

«Primary Futures», so nennt sich das Programm, das sich zum Ziel gesetzt hat, in Zusammenarbeit mit Schulen den Horizont der Kinder zu erweitern, geschlechtsspezifische Stereotypen infrage zu stellen und das Lernen von klein auf zum Leben zu erwecken. Und was würde sich in Davos besser als Anknüpfungspunkt eignen als das WEF?

Pascale Bruderers zugängliche Art kam bei den Anwesenden gut an.
Pascale Bruderers zugängliche Art kam bei den Anwesenden gut an.
ad

Bereits im Vorfeld machten sich die Mittelstufenschüler aus dem Unterschnitt mit Lehrmitteln von «Primary Futures» Gedanken zu ihrer beruflichen Zukunft. Auf einem Fragebogen konnten sie sich zu ihrem Traumberuf äussern und passend dazu eine Zeichnung malen. Während dabei «Klassiker» wie Tierärztin oder Eishockeyspieler zu finden waren, war auch der Wunsch, Landwirt oder Landmaschinenmechaniker zu werden, erstaunlich oft vertreten. Auch Youtuber und Pfarrer fanden sich auf der Zusammenstellung wieder.

Mit Hilde Schwab war sogar eine Davoser Ehrenbürgerin dabei.
Mit Hilde Schwab war sogar eine Davoser Ehrenbürgerin dabei.
ad

Am Montagnachmittag wurden diese Zeichnungen im Foyer der Primarschule Platz ausgestellt. Dort traf die Schülerschar dann auf «hohen Besuch». Eine äusserst divers zusammengestellte Truppe führte gruppenweise Gespräche mit dem Davoser Nachwuchs. Darunter alt Ständerätin Pascale Bruderer, die nach ihrer politischen Karriere mit der App «Crossiety» zur Unternehmerin wurde. Oder Jos De Blok, Gründer und Direktor von «Buurtzorg Nederland», einer Organisation in der ambulanten Pflege in den Niederlanden. Auch Hilde Schwab, die Gattin von WEF-Gründer Klaus Schwab, nahm sich Zeit, um mit den Kindern zu sprechen.

Gefängnisdirektorin Ines Follador wusste viel zu erzählen.
Gefängnisdirektorin Ines Follador wusste viel zu erzählen.
ad

Mit Abstand am meisten Aufmerksamkeit ergatterte aber Ines Follador. Sie ist Direktorin der Justizvollzugsanstalt Cazis Tignez. Das Thema «Gefängnis» erwies sich als guter Brückenbauer zwischen den Fragen der Schülerschaft und der Präsentation des Berufes der Rednerin. Bei den anderen Gästen war es jedoch nicht immer ganz einfach, eine Verbindung zwischen der Kinder- und der Erwachsenenwelt herzustellen. Doch dem Wissenshunger der Schützlinge tat dies keinen Abbruch. Es standen weniger berufsspezifische Details im Vordergrund als vielmehr typische Kinderfragen wie «Was ist Ihr Lieblingsfilm» oder «Spielen Sie Videospiele?». Ein Schüler nutzte die Diskussionsrunde gar, um einen Witz zu erzählen. Jos De Blok konnte darüber herzhaft lachen und gab den Schülerinnen und Schülern sogleich mit auf den Weg, vieles im Leben mit Humor zu nehmen.

Der Nachmittag kam bei den Schützlingen gut an.
Der Nachmittag kam bei den Schützlingen gut an.
ad
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