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Trotz Preisanstieg bei Schokolade: Die diesjährigen Schoggi-Osterhasen sind noch nicht teurer

Die gestiegenen Kakaopreise widerspiegeln sich bald auch in den Preisen für die hiesigen Konditorei-Produkte – aber noch nicht für dieses Osterfest.

Südostschweiz
29.03.24 - 15:00 Uhr
Wirtschaft
Gehört einfach dazu: Ein Osterfest ohne Schoggi-Osterhase ist für viele unvorstellbar. 
Gehört einfach dazu: Ein Osterfest ohne Schoggi-Osterhase ist für viele unvorstellbar. 
Bild Freepik

Bereits in den vergangenen paar Jahren hat der Kakaohandel mit stark gestiegenen Preisen für Schlagzeilen gesorgt. Seit Anfang Jahr ist er nun wiederum um 40 Prozent gestiegen. Wie hat sich das auf das diesjährige Osterfest und die dazugehörenden Schokoladenprodukte ausgewirkt? Radio Südostschweiz hat mit zwei Bündner Konditoren gesprochen. 

«Schokolade wird zum Luxusprodukt»

Peter Signer ist Geschäftsleiter der Bäckerei und Conditorei Signer in Zizers. «Kakao ist ein Naturprodukt. Vor zwei, drei Jahren haben Stürme in Afrika grosse Teile der Kakaoplantagen zerstört. Das kriegen wir jetzt auch zu spüren.»

Auf die Preise der diesjährigen Osterprodukte habe die Zerstörung der Kakaoplantagen noch keine Auswirkung. Doch spätestens im Weihnachtsgeschäft werde ein deutlicher Preisanstieg zu spüren sein, ist Signer überzeugt. Bis die Plantagen wieder aufgebaut seien und sich der Markt wieder stabilisiert habe, dauere es mindestens noch drei Jahre.

«Aus diesem Grund wird Schokolade zu einer Art Luxusgut, also zu etwas, das die Kunden bewusst und nicht täglich konsumieren.» Dass die Nachfrage nach Konditoreiprodukten wegfalle, glaubt er nicht. «Aber wenn Kunden in eine Konditorei gehen, dann möchten sie edle Produkte kaufen.»  

«Ab Mai werden unsere Preise auch steigen»

Reto Schmid ist Geschäftsführer von La Conditoria in Sedrun. Bislang hätten sich die gestiegenen Kakaopreise noch nicht auf seine Produkte ausgewirkt. «Aber ab Mai, wenn wir mit den Kakaolieferanten die neuen Kaufverträge abgeschlossen haben, wird das auch bei uns spürbar sein.»

Auch Schmid sieht Schokolade als eine Art Luxusprodukt – «schliesslich sollen alle, die an der Schokoladenproduktion beteiligt sind, also auch die Kakaobauern, angemessen entlöhnt werden». Dass die gestiegenen Kakaopreise jedoch alleine auf zerstörte Kakaoplantagen zurückzuführen seien, glaubt er nicht. «Mir ist zu Ohren gekommen, dass rund ein Viertel des Kakaos künstlich zurückgehalten wird, um höhere Preise zu erzielen. Das finde ich nicht richtig. Mit Lebensmitteln sollte nicht gehandelt werden dürfen.»

Lokale Unternehmen wie sein Geschäft hätten keine Möglichkeiten, diesen erhöhten Preisen auszuweichen, sagt Schmid. «Aber ich denke, die Preise werden nicht mehr ins Unermessliche steigen.» (sz)

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