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Anstieg der Strompreise 2024: Wie stark ist eure Gemeinde betroffen?

Die Strompreise steigen im kommenden Jahr schweizweit erneut an. Während manche Bündner Gemeinden stark von den Preiserhöhungen betroffen sind, kommen andere glimpflich davon. Hier die Übersicht.

Ammar
Jusufi
05.09.23 - 14:38 Uhr
Wirtschaft
Erneut mehr Ausgaben für Strom: 2024 steigen die Strompreise gemäss der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) erneut.
Erneut mehr Ausgaben für Strom: 2024 steigen die Strompreise gemäss der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) erneut.
Bild Archiv

Der Strom wird in der Schweiz auch im nächsten Jahr teurer – je nach Gemeinde ist die Preisentwicklung aber stark unterschiedlich. Der Bündner Energieversorger Repower beispielsweise meldete vor einigen Tagen einen Preisanstieg um rund sieben Prozent für seine 48’000 Endkundinnen und Endkunden. Auch die IBC Energie Wasser Chur kündigte einen Anstieg an. Bis Ende August mussten alle Stromanbieter die Tarife veröffentlichen. 

Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) hat für das Jahr 2024 die genauen Zahlen für die gesamte Schweiz veröffentlicht. Für Graubünden zeigt sich ein stark unterschiedliches Bild: Während Bewohnerinnen und Bewohner in Rongellen weniger als 11 Rappen pro Kilowattstunde zahlen müssen, zahlen Haushalte in Castaneda ganze 41 Rappen, also das Vierfache.

Die lokalen Unterschiede seien auf die grossen Unterschiede bei der Energiebeschaffung – also den Anteil Eigenproduktion sowie der Beschaffungsstrategie – zurückzuführen, schreibt die Elcom. Für die kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz ergibt sich ein ähnliches Bild: Die Netzkosten und die Energiepreise steigen auch hier.

Auch Unternehmen sind vom Preisanstieg betroffen

In der folgenden Grafik könnt ihr nachsehen, wie stark eure Gemeinde betroffen ist. 

Ein typischer Haushalt in der Schweiz mit einem Verbrauch von 4‘500 Kilowattstunden bezahlt im kommenden Jahr 32,14 Rappen pro Kilowattstunde, also 4.94 Rappen pro Kilowattstunde mehr als im Vorjahr. Auf das gesamte Jahr gerechnet, entspricht dies einer Stromrechnung von 1446 Franken. Die Netzkosten und die Energiepreise steigen auch für kleine und mittlere Unternehmen, wie die Eidgenössische Elektrizitätskommission in einer Medienmitteilung schreibt. 

Das sind die Gründe für den Preisanstieg

Die Tarife setzen sich zusammen aus den Netznutzungstarifen, den Energietarifen, den Abgaben an die Gemeinwesen sowie dem Netzzuschlag. Bei all diesen Faktoren gibt es einen Kostenzuwachs - Ausnahme ist der Netzzuschlag, der gleich hoch bleibt. Dass die Tarife 2024 an vielen Orten noch einmal ansteigen, hat mehrere Gründe: Ein bedeutender Teil der Beschaffungen für 2023 war noch vor dem Preisanstieg am Terminmarkt erfolgt.

Weiter werden die Kosten der Winterreserve über einen Zuschlag auf dem Netznutzungstarif an die Endverbraucher weitergereicht. Und letztens steigen die Netznutzungstarife aufgrund der vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation angehobenen Kapitalverzinsung. (jua/sda)

Ammar Jusufi ist Online-Produzent bei «suedostschweiz.ch». Er hat sich 2023 der Medienfamilie Südostschweiz angeschlossen und schreibt hauptsächlich über Familienthemen für die «Familie-Audience». Er wohnt in St. Gallen, ist aber wegen seines Heimatorts St. Moritz tief in Graubünden verwurzelt.

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Axpo, Alpiq und BKW machen Millionengewinne. Alpiq hat im ersten Halbjahr 744 Millionen Franken verdient. Der Berner Stromkonzern BKW verzeichnet einen Halbjahresgewinn von 304 Millionen Franken. Von Krise also keine Spur – was zur Frage führt: Warum bezahlen wir Bündner so viel? Werden wir abgezockt? Oder hat Bundesrat Rösti eine Vorliebe für Stromkonzerne?

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