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Erstaunliche Arbeit in einem tollen Projekt

«Die Parallelklasse hat etwa gleich viel Bilder wie wir.» So lautet die übereinstimmende Aussage der Schüler der zweiten Klassen der Realschule. Mit dem Projekt «Davos Codes» hatten sie nicht nur wertvolle neue Fähigkeiten erlernt, auch ein kleiner Wettbewerb musste sein.

Barbara
Gassler
21.01.24 - 12:00 Uhr
Wirtschaft
Flavio, Colin und Barblina stellen die Resultate für das Team «Blueberries» vor.
Flavio, Colin und Barblina stellen die Resultate für das Team «Blueberries» vor.
bg

Seit Jahren schon arbeitet die im Bereich Kundenbeziehung tätige Software-Firma Salesforce mit der Schule Davos zusammen und ermöglicht einzelnen Klassen besondere Lernerfahrungen (DZ vom 17.11.23). Am Montag schlossen die Realschüler das Projekt im Salesforce-Chalet an der Promenade ab. Zu diesem Anlass wurde ihnen eine Begegnung mit Jacob Beautemps ermöglicht. Der Wissenschaftsjournalist bereitet auf You Tube wissenschaftliche Themen und neue Technologien für das breite Publikum auf. Weitere Höhepunkte waren Gespräche einerseits mit der Naturschützerin Jane Goodall als auch mit Hansueli Jud. Der ehemalige Davoser Schüler ist heute technischer Leiter im hiesigen Forschungs­labor für Künstliche Intelligenz Lab 42.

Programmieren mit unmittelbarem Nutzen

Doch am späten Nachmittag durften die Teenager selber zeigen, was sie bei «Davos Codes» gelernt hatten. Einige von ihnen waren mutig genug, ihre Erkenntnisse auf Englisch vorzutragen, andere hielten sich lieber an das vertraute Hochdeutsch. Programmieren war dabei das Schlüsselwort. Es musste programmiert werden, wann und wie lange der «Air Moth» genannte Apparat die Stimmen der Vögel in der Umgebung aufnehmen sollte. Weniger Programmieraufwand verlangte offenbar die Bestimmung. «Es hatte vor allem Krähen», lautete die Erkenntnis. Auch für AMOS (Aquatic Mini Observation System) mussten Aufgabe und Weg programmiert werden. Zur Sicherheit zog das Forschungs-SUP dennoch eine Leine hinter sich her. «Falls es den Weg verlieren sollte.» Auch die Ta-bleaus zur Messung der Luftqualität mussten programmiert werden, und am Abend surrten und spannen an der Promenade 83 ganz viele von den Jugend­lichen liebevoll ausgestaltete Mikroroboter. Spannend für die Jugendlichen war auch die Video-Begegnung mit Gleichaltrigen im indischen Palanpur. «Dort fahren die Autos kreuz und quer, auf den Strassen wird Abfall verbrannt, und es wandern ganz viele Tiere umher», stellten sie erstaunt fest. Und was hat es nun mit den Bildern auf sich? Beide Klassen hatten Wildtierkameras programmiert und sie im Wald aufgehängt. Bei der Auswertung kam bald der Wettbewerbsgedanke auf. Welche Gruppe hatten mit ihren Kameras mehr brauchbare Bilder geschossen? Das Resultat war ein eindeutiges Unentschieden. Beide Klassen konnten mit etwa gleich vielen Fotos von Rehen, Füchsen und einigen Dachsen aufwarten.

Durch dieses einmalige Projekt hätten die Kinder Möglichkeiten wie sonst nirgends, lobten die Lehrpersonen Iris Bernath und Enrico Buchli im Anschluss an die Präsentationen das Projekt. «Sie konnten so viel profitieren.» Auch Hauptschulleiter Martin Flütsch zeigte sich beeindruckt: «Es wurde von allen erstaunliche Arbeit geleistet, und die Resultate werden noch lange mit den Schülern und Schülerinnen bleiben.» Dann war es an den jugendlichen Entdeckern, auch ihren stolzen Eltern zu zeigen, was sie alles geschafft und gelernt hatten.

Ein Salesforce-Filmteam dokumentiert den «Schneeballometer», bei dem Schneebälle für Erschütterungen sorgen, die dann von einem Seismometer gemessen werden.
Ein Salesforce-Filmteam dokumentiert den «Schneeballometer», bei dem Schneebälle für Erschütterungen sorgen, die dann von einem Seismometer gemessen werden.
bg
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