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«Food Save» statt «Food Waste»

Hergestellte, nicht konsumierte Lebensmittel führen zu mehr Abfall, unnötigen Kohlenstoffdioxid-Emissionen, Biodiversitätsverlust sowie Land- und Wasserverbrauch.

Davoser
Zeitung
27.03.23 - 17:00 Uhr
Wirtschaft
Könnte man «Food Waste» verwenden, ergäben sich zahlreiche Vorteile.
Könnte man «Food Waste» verwenden, ergäben sich zahlreiche Vorteile.
bg

Gemäss Angaben des Bundesamts für Umwelt (BAFU) werden circa 14 Prozent der Umweltbelastung von vermeidbaren Lebensmittel­verlusten in der Schweiz durch den Gastronomiesektor verursacht. Aus diesem Grund hat der Verein «United Against Waste» (UAW), ein Branchenzusammenschluss der Lebensmittelbranche, mit dem «Food-Save-Management» einen langfristigen Ansatz entwickelt, um Lebensmittelabfälle möglichst einfach zu reduzieren und langfristig tief zu halten.

Vom Food Waste zu Food Save

Das Hauptziel des Projekts «Food Save Graubünden» ist die Identifikation und Realisierung von Potenzialen für Ressourceneffizienz im Bereich Lebensmittel in der Bündner Gastronomie. Alle beteiligten Gastronomiebetriebe nehmen zum Start an einem umfassenden Coaching teil, messen ihren Lebensmittelabfall und haben die Möglichkeit, sich mit anderen teilnehmenden Betrieben auszutauschen. Nach der Analyse zeigt ein Massnahmenplan auf, wie Abfälle und damit Kosten eingespart werden können. Die Erfahrung von UAW zeigt, dass im Schnitt 35 Prozent der Lebensmittelabfälle auf einfache Weise nachhaltig reduziert werden können. Das Projekt umfasst pro Betrieb insgesamt zwei Messungen innerhalb eines Jahres. Das Vorgehen basiert auf den etablierten Methoden des Umweltmanagements mit gezielten Massnahmen, bestehend aus Analyse, Messung und kontinuierlicher Verbesserung. Eines der Hauptziele ist es, die Kompetenz im Team zu stärken.

Beitrag zur Agenda 2030

Mit einer Grundfinanzierung bietet das Amt für Natur und Umwelt 20 Betrieben die Möglichkeit zu einem Selbstkostenbeitrag am Projekt teilzunehmen. Das Angebot richtet sich an die Individual- wie Gemeinschaftsgastronomie, Hotels, Alters- und Pflegezentren, Sozialeinrichtungen oder Spitäler. Anmeldeschluss ist der 31. Mai. Die Unterstützung des Projekts ist eine Massnahme aus der im Jahr 2022 überarbeiteten Abfallplanung des Kantons. Diese setzt sich unter anderem zum Ziel, die Vermeidung von Abfällen mit den geeigneten Massnahmen wie die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung und Unternehmen zu fördern. Im Rahmen der Agenda 2030 hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren.

Da die Akquise erst seit Kurzem angelaufen sei, habe man bisher noch keinen Betrieb aus der Region Davos und Klosters für das Projekt akquirieren können, erklärt Alexander Pabst von UAW auf Anfrage dieser Zeitung. Man sei nun aber daran, das Projekt im ganzen Kanton ­bekannt zu machen. (staka/dz)

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