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Disentiser Bahnen stocken Kapital um 7,5 Millionen Franken auf

Die Bergbahnen Disentis AG schreibt für 2022/23 ein Minus von fast zwei Millionen Franken. Der Bilanzverlust steigt auf 6,4 Millionen an. Nun werden Aktionärsdarlehen in Aktienkapital umgewandelt.

Jano Felice
Pajarola
14.09.23 - 16:40 Uhr
Wirtschaft
Sommer- und Winterumsatz eingebrochen: Die Disentiser Bergbahnen haben kein gutes Geschäftsjahr hinter sich.
Sommer- und Winterumsatz eingebrochen: Die Disentiser Bergbahnen haben kein gutes Geschäftsjahr hinter sich.
Bild Olivia Aebli-Item

Wenn am 6. Oktober die diesjährige Generalversammlung der Disentiser Bergbahnen ansteht, muss sich das Aktionariat schon eine halbe Stunde davor zu einer ausserordentlichen Versammlung im Bergrestaurant in Caischavedra einfinden. Auf der Tagesordnung: eine Erhöhung des Aktienkapitals von bislang 12,5 auf neu 20 Millionen Franken. Wie aus der Einladung hervorgeht, steht auch schon fest, auf welche Art das neue Kapital gezeichnet wird – durch eine Teilumwandlung bestehender Aktionärsdarlehen. Und deren Summe ist beachtlich: Gegenwärtig belaufen sich diese langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten der AG gegenüber Beteiligten und Organen auf fast 30 Millionen Franken, wie aus der Unternehmensbilanz hervorgeht. 

Sommer- und Winterumsätze eingebrochen, Energiekosten verdreifacht

Was ebenfalls aus der Bilanz ersichtlich ist: Mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2022/23 steigt der Bilanzverlust der Gesellschaft von 4,6 auf neu 6,4 Millionen Franken an; er soll an der ordentlichen Generalversammlung auf die neue Rechnung vorgetragen werden. Im vergangenen Sommer sei das passiert, was er erwartet habe, bilanziert Verwaltungsratspräsident Marcus Weber in seinem Jahresbericht: «Der Gast ist wieder Richtung Süden gezogen.» In der Folge seien die Umsätze sowohl in der Gastronomie als auch in der Hotellerie um rund eine Million Franken eingebrochen.

Und auch die Wintersaison sei wegen des fehlenden Schnees kein Erfolg gewesen. Die Umsätze seien sowohl hinter den Budgets als auch hinter den Vorjahreszahlen zurückgeblieben, so Weber. Nicht zuletzt hätten sich die Energiekosten fast verdreifacht. Das Resultat: Bei einem totalen betrieblichen Ertrag von 13,8 Millionen Franken haben die Disentiser Bahnen ein Betriebsergebnis Ebitda von 262’000 Franken erwirtschaftet – 2021/22 waren es noch 1,9 Millionen Franken gewesen. Die Rechnung schliesst letztlich mit einem Verlust von 1,8 Millionen Franken ab.

Bergrestaurant auf Cuolm da Vi soll für Wintersaison 2024/25 bereit sein

Dennoch bleibt die AG investitionsfreudig. So läuft neben der Sanierung und Vergrösserung der Bergstation Caischavedra nun auch der Bau des seit Jahren geplanten Bergrestaurants auf dem Cuolm da Vi. Letzteres soll für die Skisaison 2024/25 bereit sein, wie Weber schreibt. Weitere vorgesehene Massnahmen sind der Bau einer Rodelbahn und die Beschneiung der Talabfahrt. Nicht zuletzt soll mit der Energieproduktion am Berg begonnen werden, in einem ersten Schritt mit einer Turbinierung am Speicher- und Badesee Lai Catrina.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist.

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