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Keine Sommersaison für Bergbahnen Grüsch-Danusa

Die Bergbahnen Grüsch-Danusa müssen die diesjährige Sommersaison pausieren. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten können die Bahnen nicht in Betrieb genommen werden.

Jasmin
Schnider
14.04.22 - 09:02 Uhr
Wirtschaft
Die Gondeln bleiben im Tal: Die Bergbahnen Grüsch-Danusa werden in diesem Sommer den Betrieb nicht aufnehmen.
Die Gondeln bleiben im Tal: Die Bergbahnen Grüsch-Danusa werden in diesem Sommer den Betrieb nicht aufnehmen.
Bild Archiv

von Hans Peter Putzi und Jasmin Schnider

Eigentlich hätten die Bergbahnen Grüsch-Danusa Mitte Juni in einigen Wochen in die dritte Sommersaison starten sollen. Doch dem will nun nicht so sein – die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine lassen die Gondeln stillstehen.

Aktuell sind die Revisionsarbeiten bei der Gondelbahn in vollem Gange, wie Mario Davatz, Direktor der Bergbahnen Grüsch-Danusa AG, gegenüber Radio Südostschweiz sagte. «Neben der Steuerung der Gondelbahn ersetzen wir auch die Antriebsmotoren, und in diesem Zusammenhang brauchen wir neue Trafostationen», so Davatz. Gewisse Teile dieser Trafostationen stammen allerdings aus dem Osten Europas. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine seien diese aktuell jedoch nur mit Verzögerung lieferbar. «Das heisst, unsere Lieferanten können das Datum nicht einhalten – und somit ist es nicht möglich, die Gondeln in der Sommersaison zu betreiben», stellt Davatz klar.

Späterer Start nicht möglich

Sogar der frühestmögliche Liefertermin wäre zu spät, um die Bahn im Sommer noch betreiben zu können. Gemäss Davatz dauern die Revisionsarbeiten oft längere Zeit. «Wenn man eine Steuerung ersetzt, dann können die Gäste nicht am nächsten Tag schon mit der Bahn fahren.» Im Gegenteil – nach der Inbetriebnahme sei noch eine Abnahme durch das Bundesamt für Verkehr notwendig, erklärt Davatz. Es könne gut einige Wochen dauern, bis diese Abnahme erfolgt sei. 

«Wir können im Sommer kostendeckend arbeiten. Es ist aber nicht so, dass wir grosse Gewinne erwirtschaften.»

Mario Davatz, Direktor Grüsch-Danusa AG

Für Grüsch-Danusa wäre die diesjährige Sommersaison die Dritte gewesen. Die Bergbahnen haben den Sommerbetrieb erst in den vergangenen zwei Jahren aufgebaut. Man sei immer noch dran, neue Angebote für die Gäste im Sommer zu schaffen, erklärt Davatz. Bisher blieb die Wintersaison jedoch das Hauptgeschäft der Bergbahnen: «Wir können im Sommer kostendeckend arbeiten. Es ist aber nicht so, dass wir grosse Gewinne erwirtschaften.» Trotzdem sei es schade für die Gäste der Bergbahnen, dass sie in diesem Sommer nicht mehr mit der Bahn von Grüsch auf die Schwänzelegg fahren können – wie es in den letzten zwei Sommern noch möglich war.

Gastronomie ist trotzdem offen

Ganz ohne Sommerbetrieb müssen die Gäste jedoch nicht auskommen. «Wir werden im Sommer das Gastroangebot auf dem Berg weiterhin anbieten», stellt der Bergbahndirektor klar. Schliesslich sei die Bergstation Schwänzelegg zu Fuss, mit dem Bike und gar mit dem Auto erreichbar. Das Angebot werde zwar angepasst, aber «für die Leute, die auf den Berg kommen, wird es etwas zu essen und zu trinken geben».

Auch für die Mitarbeitenden gibt es trotz des eingestellten Betriebs genug Arbeit. «Wir haben zehn Jahresmitarbeiter, und diese Stellen bleiben erhalten.» Schliesslich brauche es Personal in der Gastronomie und für die Wartungsarbeiten der Bahn. Einige Saisonstellen, gerade im Gastrobereich, können die Bergbahnen gemäss Davatz in diesem Sommer jedoch nicht anbieten. Er geht davon aus, dass fünf bis zehn Personen weniger beschäftigt werden können.

Jasmin Schnider produziert als Redaktorin Beiträge und Interviews für Radio Südostschweiz. Sie kommt aus Obersaxen und ist seit August 2020 Teil der Medienfamilie Südostschweiz.

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