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Fertig mit 1001 Nacht

Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, dass die Kunde des Einstiegs der Hotelkette Rixos beim Hotel Flüela die Runde machte. Nun wuseln im altehrwürdigen Haus wieder die Handwerker. Sie sollen es auf den 16. Dezember hin für die Neueröffnung bereit machen. Mit neuer ­Bescheidenheit allerdings.

Barbara
Gassler
10.12.22 - 06:25 Uhr
Wirtschaft
Nur noch wenige Zimmer präsentieren sich wie hier im opulenten orientalischen Stil.
Nur noch wenige Zimmer präsentieren sich wie hier im opulenten orientalischen Stil.
bg

«Dieses Haus hat so viel gesehen», sagt André Riehle, Marketingmanager des neuen Hotels Flüela Davos. Diese über 150-jährige Geschichte will das neue Management unter Direktor Jamie Negus wieder in den Fokus stellen. «Sie sind das Fundament, auf dem wir wieder aufbauen möchten.» Möglichst ungeschehen machen will man dabei die letzten zehn Jahre. Sie begannen mit der Übernahme des Hotels durch die türkische Hotelkette Rixos im Oktober 2012 als Teil der neuen Besitzerin Davos Luxury Properties AG. Die Davos Klosters Bergbahnen AG, die das Hotel ein Jahr zuvor Andreas J. Gredig abgekauft hatte, bezeichnete den Einstieg der im Luxussegment tätigen Hotelgruppe als «Glücksfall für Davos». Es folgte ein erster Umbau, um das Haus auf das WEF 2013 hin bereit zu haben. Nach dieser Öffnung hielten erneut die Handwerker Einzug. Sie behielten bis zum WEF 2014 das Heft in der Hand. Erst im Anschluss an dieses sah man sich bereit, das Haus auch für die breite Öffentlichkeit zu öffnen. Wie viel Geld in dieser langen Bauzeit geflossen war, wurde nie bekannt gegeben. Doch der Unterschied zu früher war augenfällig. «Es wurde offensichtlich, dass im neuen Flüela ein sehr reicher, dem orientalischen Geschmack angelehnter Stil gepflegt wird», konstatierte die Berichterstatterin im Februar 2014.

Neustart mit Davos

Ein Stil, der offenbar weder zu Davos noch den hierher kommenden Gästen passen wollte. Die versprochene Sommeröffnung blieb aus, in der öffentlichen Wahrnehmung versank das Hotel in der Bedeutungslosigkeit. Doch das soll sich nun wieder ändern. Nachdem Rixos seine Anteile am Haus zurückgegeben hatte, entschieden die Eigentümer die Führung des Hotels selber zu übernehmen. Als General Manager wurde der Engländer Jamie Negus verpflichtet, der viel Erfahrung in der Luxushotellerie hat. Für das Marketing zuständig ist der seit vielen Jahren in der Schweiz tätige Schwarzwälder André Riehle. Als Erstes waren aber wieder Handwerker gefragt. Dieses Mal hatten sie das Interieur vom reichen orientalischen in einen noch immer luxuriösen, aber dem hier herrschenden Geschmack besser angepassten Stil zu verwandeln. Dabei verbleibt man im Fünf-Sterne-Segment und richtet sich mit den 49 Zimmern und Suiten neu an vorwiegend schweizerische, gesetztere, aber dennoch sportliche Gäste. «Wir sind hier noch lange nicht fertig», sagt Riehle inmitten der Baustelle, «die oberen Stockwerke können wir erst nächstes Jahr herrichten.»

General Manager Jamie Negus inmitten der Renovationsarbeiten.
General Manager Jamie Negus inmitten der Renovationsarbeiten.
zVg

Mit den Einheimischen arbeiten

Das Hotel wieder im Herzen der einheimischen Bevölkerung zu verankern, das will man aber schon in der aktuellen Saison erreichen. Für sie sind verschiedene Events und Aktionen geplant, die erste davon in der Zeit vom 18. bis 22. Dezember. Einheimische erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Speisen. «Wir wollen das ‹Fine Dining› ins Stübli zurückbringen», verspricht Riehle und erzählt von dem Topkoch und ebensolchen Patissier, die zusammen ein starkes Team bilden würden. Im «zum Lorenz» würden sie dem Gründer der Hoteliers-Dynastie Gredig huldigen. «Es gibt da die klassische Schweizer Küche für die ganze Familie.» Als Treffpunkt für den gepflegten Apéro bietet sich wiederum die Post Bar an, und abends lässt man in der Bar 1868 den Tag ausklingen. Erneut wird damit auf die lange Geschichte des Hauses verwiesen, denn in Namen der Bar versteckt sich das Baujahr des Hotels. Auch die Spa-Umgebung mit Pool und Aussen-Jacuzzi, ver- schiedenen Saunas und Dampfbädern soll wieder für alle zugänglich sein.

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