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Leicht weniger Übernachtungen in Bündner Hotelbetten

Die Bündner Hotellerie hat im Mai gegenüber dem Vorjahr weniger Übernachtungen verzeichnen können. Grund ist ein WEF-Sondereffekt.

Stefan
Schmid
06.07.23 - 09:56 Uhr
Wirtschaft
Rückgang: Weniger Schweizerinnen und Schweizer haben im Mai in Graubünden Ferien gemacht – im Vergleich zum Mai des vergangenen Jahres.
Rückgang: Weniger Schweizerinnen und Schweizer haben im Mai in Graubünden Ferien gemacht – im Vergleich zum Mai des vergangenen Jahres.
Bild Adrian Flütsch / Graubünden Ferien

Knapp 160'000 Übernachtungen konnten die Bündner Hoteliers im Mai verbuchen. Das sind rund 10 000 respektive 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Bundesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. Verzerrt wird dieser Jahresvergleich allerdings durch einen Sondereffekt: Im vergangenen Jahr fand das Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) nämlich covidbedingt zum ersten Mal in seiner Geschichte nicht im Januar, sondern im Mai statt. Der Mai 2022 war für die Bündner Hotellerie denn auch der beste seit dem Jahr 1994.

Dieses Jahr fand das WEF wieder wie gewohnt im Januar statt, was auch zur Folge hatte, dass die Destination Davos Klosters im Mai mit insgesamt 24 500 Logiernächte fast 20 000 Übernachtungen weniger erzielte als im Vorjahr. Mit einer langjährigen Optik lässt sich das Mai-Ergebnis der Bündner Hotellerie denn auch sehen: Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre lag es um 26 Prozent im Plus.

Verantwortlich für das Minus gegenüber dem starken Vorjahr (inklusive WEF-Gästen) ist insbesondere der Rückgang bei den Schweizer Gästen. Hier verbuchte die Bündner Hotellerie mir rund 100 000 Übernachtungen einen Rückgang um knapp fünf Prozent. Wobei die Übernachtungszahlen abermals um 10,5 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre lag. Einen Zuwachs verzeichneten die Bündner Hoteliers dagegen etwa bei den Gästen aus Deutschland (19 909 Logiernächte; +3,8 Prozent), aus den Niederlanden (4031 Logiernächte; +72 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (5519 Übernachtungen; +3,3 Prozent). Damit setzte sich die Tendenz der vergangenen Monate fort: mit einem leichten Rückgang bei den Schweizer Gästen auf hohem Niveau und einer Erholung der Auslandsmärkte. 

Seit Anfang Jahr liegt die Bündner Hotellerie mit insgesamt 2,43 Millionen Logiernächten um 2,1 Prozent unter dem Vorjahr sowie 11 Prozent über dem Durchschnittsergebnis der vergangenen fünf Jahre.

Ein Plus für den Schweizer Tourismus

Auf gesamtschweizerischer Ebene setzte sich im Mai die Erholung der Schweizer Hotellerie fort. Das Bundesamt für Statistik zählte 3,2 Millionen Logiernächte, was einem Plus von knapp 14 Prozent zum Vorjahresmonat entspricht. Auch gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von Mai 2019 verbuchten die Hoteliers ein Plus von 6,5 Prozent. Einmal mehr kurbelten die ausländischen Gäste das Geschäft an. Damit sieht alles danach aus, als würde im Gesamtjahr 2023 ein neuer Logiernächterekord resultieren.

Stefan Schmid ist Ressortleiter Wirtschaft für sämtliche Kanäle der Medienfamilie.

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