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Gemeinde Glarus streicht den Öko-Rappen für ein Jahr

In der Gemeinde Glarus zahlen die Kunden einen Rappen pro Kilowattstunde Strom in einen Ökofonds ein. Wegen der hohen Preise setzt der Gemeinderat jetzt die Abgabe für das Jahr 2023 aus. 

Ueli
Weber
31.10.22 - 13:24 Uhr
Wirtschaft
Die Gemeinde will die hohen Strompreise etwas dämpfen: Glarus setzt eine Öko-Abgabe auf den Strompreis für ein Jahr aus. 
Die Gemeinde will die hohen Strompreise etwas dämpfen: Glarus setzt eine Öko-Abgabe auf den Strompreis für ein Jahr aus. 
Bild Gaetan Bally/Keystone

Der sogenannte Ökorappen macht ein Jahr Pause. Der Gemeinderat von Glarus setzt im Jahr 2023 die Konzessionsabgabe der Technischen Betriebe Glarus aus. Die Massnahme sei ein «Zeichen der Solidarität und Unterstützung für Wirtschaft und Bevölkerung» angesichts der gestiegenen Energiepreise, teilte die Gemeinde am Montag mit. Der Vorschlag, die Abgabe auszusetzen, sei von «einigen Stimmbürgern» an den Gemeinderat gerichtet worden. 

Die Gemeindeversammlung hatte Ende November 2019 für die Einführung der Ökoabgabe gestimmt: Für jede Kilowattstunde Strom zahlen die Glarner Einwohnerinnen und Unternehmen einen Rappen in den Energiefonds der Gemeinde ein. Mit diesem soll unter anderem die ökologische Sanierung von Gemeinde-Gebäuden wie zum Beispiel Schulen finanziert werden. Der Ökorappen löste die Konzessionsabgabe der Technischen Betriebe an die Gemeinde ab, welche bei 1,1 Rappen pro Kilowattstunde lag. Für die Stromkunden bedeutete er also eine kleine Preissenkung.

«Aussetzung über 2023 kommt nicht in Frage»

Schon im Jahr 2020 hatte der Gemeinderat die Ökoabgabe halbiert. Damals ging es darum, Unternehmen während der Coronapandemie zu unterstützen. Gemäss Gemeinderat bringt die Abgabe rund eine Million Franken im Jahr in den Fonds. 

Nach 2023 soll der Ökorappen wieder eingeführt werden. Denn die Gemeinde brauche das Geld: «In den kommenden Jahren sieht sich die Gemeinde mit beträchtlichen Investitionen zur Reduktion des CO2-Ausstosses, zur Förderung erneuerbarer Energien, zur Verbesserung der Energieeffizienz sowie in andere ökologisch vorbildliche Projekte konfrontiert», heisst es in der Mitteilung. Um diese bezahlen zu können, sei die Gemeinde auf einen gut ausgestatteten Energiefonds angewiesen. «Eine Aussetzung der Konzessionsabgabe über das Jahr 2023 hinaus für den Gemeinderat nicht in Frage.»

Ueli Weber ist stellvertretender Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er hat die Diplomausbildung Journalismus am MAZ absolviert und berichtet seit über zehn Jahren über das Glarnerland.

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