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Neuausrichtung bei der Pflegeausbildung

Der Fachkräftemangel ist inzwischen allenthalben ein Problem. In der Pflege ist das Thema schon seit Jahren akut. Deshalb wird die Ausbildung von neuen Pflegekräften HF forciert und neu aufgestellt. Damit erhalten auch die Ausbildungsstätten mehr Möglichkeiten.

Barbara
Gassler
13.03.23 - 17:12 Uhr
Wirtschaft
Szene aus dem Spital-Alltag: Suzana Stankovic (Pflegefachfrau in Ausbildung, l.) wird von Selina Vetsch (diplomierte Pflegefachfrau HF), angeleitet.
Szene aus dem Spital-Alltag: Suzana Stankovic (Pflegefachfrau in Ausbildung, l.) wird von Selina Vetsch (diplomierte Pflegefachfrau HF), angeleitet.
zVg

Beim Wettlauf um zukünftige Pflegefachkräfte mit höherem Fachschulabschluss (HF) spannen das Spital Davos, die Hochgebirksklinik Davos, die Zürcher Reha-Zentren/Klinik Davos und das Zentrum Guggerbach ab dem Herbst zusammen. Dies im Rahmen einer Neuausrichtung der Ausbildung im Pflegebereich im Kanton Graubünden. Neu sind die Auszubildenden in den Lehrbetrieben angestellt und werden nicht wie bis anhin vom Bildungszentrum Gesundheit und Soziales in Chur auf die Regionen verteilt. Das eröffnet den genannten Ausbildungsbetrieben die Möglichkeit, stärker selber zu rekrutieren und geeigneten Personen den Pflegeberuf näher zu bringen.

Alle Arbeitsfelder kennen lernen

In diesem Zusammenhang lädt das Spital Davos, als Leitbetrieb im Verbund, nächste Woche zu einer Informationsveranstaltung zum Pflegeberuf HF ein. Darin sollen die verschiedenen Studiengänge vorgestellt werden, genauso wie die ­Zulassungs- und Bewerbungsverfahren. Auch der neue Ausbildungsverbund wird erklärt. Dieser ermöglicht es den Auszubildenden, während der Lehrzeit in den verschiedenen Betrieben tätig zu sein und damit eine umfassenden Einblick in die verschiedenen Arbeitsfelder des Pflegeberufs zu erhalten. Sie lernen die Arbeit im Akutspital genauso kennen wie die Tätigkeit in der Langzeitpflege, der Rehabilitation und auch der Spitex. Nach einem solch umfassenden Einstieg ins Berufsleben können sie aus der Praxis ­beurteilen, wo sie sich am wohlsten fühlen und sich entsprechend spezialisieren. «Die Ausbildung wird attraktiver durch ein hohes fachliches Lernangebot der verschiedenen Betriebe und den verschiedenen Arbeitsfeldern», sagt Bernadette Felix vom Spital Davos. «So können wir das Modell der ‹integrativen Patientenversorgung› umsetzen und leben.»

Miteinander statt in Konkurrenz

Als übergeordnete Bildungsveranwort­liche ist sie auf der Seite der Ausbildungsbetriebe dafür verantwortlich, dass ein einheitliches Bildungskonzept gelebt und die Qualität der Ausbildung auf einen ­gemeinsamen hohen Standard gepflegt wird. Gleichzeitig erhofft man sich eine Reduktion des Gesamtaufwandes, da nicht mehr jeder Betrieb über eine eigene Verantwortliche mit der notwendigen Qualifikation verfügen muss. Es sollen Synergien genutzt und die Praktikumsplanung optimiert werden können. Anstatt um den potenziellen Nachwuchs zu konkurrieren will, man zukünftig miteinander und voneinander lernen.

Am Mittwoch, 15. März, von 17.30 bis 19 Uhr findet im Mehrzweckraum des Pflegeheims des Spitals Davos (B143) eine Informationsveranstaltung statt. Das Portal puls-berufe.ch/graubünden bietet zusätzliche Infos an.

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