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Start-up aus der Autowerkstatt

Onlineshops gibt es mittlerweile wie Nadeln am Weihnachtsbaum. Der Onlineshop dreier Jungunternehmer will sich von der Masse abheben und verkauft in erster Linie Produkte für Männer. Mittendrin: Der Prättigauer Bruno Flütsch.

20.12.18 - 09:45 Uhr
Wirtschaft
Die Betreiber vom Männer-Onlineshop Gadget Baron (v.l.): Bruno Flütsch, Manuel Blattner, Lukas Büchli.
Die Betreiber vom Männer-Onlineshop Gadget Baron (v.l.): Bruno Flütsch, Manuel Blattner, Lukas Büchli.
PRESSEBILD/GADGET BARON

Manuel Blattner und Lukas Büchli führen gemeinsam eine Autowerkstatt im solothurnischen Wöschnau. Seit gut einem Jahr schrauben sie in ihrer Werkstatt aber nicht nur an defekten Autokarrossen herum, sondern betreiben aus der Garage heraus auch den Onlineshop Gadget Baron mit einer breiten Palette an Männerprodukten.

Angefangen hatte es mit einer frustrierten Geschenksuche für einen Freund in diversen Onlineshops. Viele der abgebildeten Produkte bespielten machomässige Klischees wie Bier und Sex. Wirklich brauchbare Ideen hatten Seltenheitswert.

Von der Alp ins Marketing

Zusammen mit dem Automechatroniker Lukas Büchli entschied sich Manuel Blattner vor einem Jahr die Einnahmen aus der Werkstatt in den Aufbau des Onlineshops zu investieren und seither dient ein Hinterzimmer der Werkstatt als Lagerraum für die Produkte des Onlineshops.

Im Sommer dieses Jahres wurde aus dem Start-up-Duo ein Trio: Der befreundete Prättigauer BWL-Student  Bruno Flütsch stiess auf kuriose Weise zum Team. Denn normalerweise verbringt der 22-jährige Flütsch seine Semesterferien im Prättigau mit Heuen. Aufgrund des schlechten Wetters suchte er sich eine alternative Beschäftigung und fragte seine Freunde in der Garage an, ob er gewisse Arbeiten übernehmen könne. Anfänglich reinigte er die Garage und wurde so auf den Onlineshop im Hinterzimmer der Garage aufmerksam. 

Seither ist er Teil von Gadget Baron und unterstützt den Onlineshop in diversen Bereichen. Wie bei Start-ups üblich sind die Verantwortungsbereiche noch nicht klar geregelt, aber Flütsch nimmt sich primär den Marketingaufgaben an.

Mehr als Marketing

Für seine Arbeit bei Gadget Baron verlängert Flütsch gar sein Studium in St. Gallen. «Für mich ist das kein Nachteil, denn die Probleme, die mir bei der Arbeit für den Onlineshop begegnen, sind eine perfekte Ergänzung zum Studium», sagt Flütsch gegenüber «suedostschweiz.ch».

Schwarze Zahlen schreiben die drei Jungunternehmer zwar noch nicht, aber man sei zufrieden. «Uns geht es eher darum, eine Plattform zu betreiben, wo Besucher inspiriert werden, etwas aus ihrem Leben zu machen und Neues zu wagen. Es geht nicht nur darum. Produkte zu verkaufen», führt Flütsch weiter aus.

Was auf den ersten Blick nach leeren Worthülsen und einer fein ausgearbeiteten Marketingstrategie aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als vorgelebter Lebensstil. Denn neben dem Onlineshop arbeiten die drei Vollzeit in der Autowerkstatt oder gehen ihrem Studium nach und spenden trotz roten Zahlen zehn Prozent ihrer Einnahmen an eine soziale Einrichtung.

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