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Raus aus der Touri-Gemeinde, oder doch nicht?

Ein negativer Geburtensaldo, stagnierende Zuwanderung und mehr Personen, die aus Graubünden wegziehen als hinziehen, resultieren im schwächsten Bevölkerungswachstum seit elf Jahren. Insbesondere Tourismusgemeinden verlieren gemäss neustem Bericht an ständiger Wohnbevölkerung.

02.09.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
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MARCO HARTMANN

Die ständige Wohnbevölkerung im Kanton Graubünden wächst. Aber sie tut dies so langsam wie seit 2006 nicht mehr. Dies zeigen Zahlen des Amtes für Wirtschaft und Tourismus des Kantons Graubünden. Gemäss einer Mitteilung des Kantons verläuft das «Bevölkerungswachstum» in «grossen touristischen Gemeinden wie Davos, St. Moritz und Arosa» gar rückläufig. Sind die Tourismusgemeinden vom Aussterben bedroht?

Konstant oder gar gewachsen 

Bei den betroffenen Gemeinden nachgefragt, relativiert sich das Bild. St. Moritz beispielsweise musste zwar bis 2012 einen Rückgang in der ständigen Wohnbevölkerung hinnehmen, seither sei die Lage aber stabil, versichert Gemeindepräsident Sigi Asprion. Den Grund für den Rückgang verortet der Gemeindepräsident im Rückgang der Logiernächte und der generellen Stagnation im Tourismus. In den letzten zwei Jahren hat sich die Branche aber wieder erholt und es werden vermehrt wieder Arbeitsplätze geschaffen, was der Haupttreiber für ein Bevölkerungswachstum gemäss Asprion ist. Von 2016 zu 2017 konnte St. Moritz gar ein Bevölkerungswachstum von 55 Personen verzeichnen. Die Diskrepanz zu den Befunden des Kantons, dass die Bevölkerungszahl rückläufig sei, dürften auf methodische Unterschiede zurückzuführen sein, was die ständige Wohnbevölkerung als solche definiert, sagt Patrick Casanova, Leiter Statistik und Register vom Amt für Wirtschaft und Tourismus.

Das Bild bestätigt sich auch bei den anderen Gemeinden. Davos bezeichnet seine Bevölkerungszahl über die letzten fünf Jahre als konstant und Arosa verzeichnet ebenfalls nur marginale Einwohnereinbussen.

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