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Schneeflocken: Frau Holles Gespür für Hexagone

Wer es nicht selbst bemerkt hat, dem wurde es online mit der grossen Schneeschaufel mitgeteilt: Der Winter hat Einzug gehalten. Zeit für ein Erklärstück zu Schneekristallen.

05.12.23 - 11:00 Uhr
Wetter
Einzigartig: Noch nie (!) sind zwei identische Schneekristalle vom Himmel gefallen.
Einzigartig: Noch nie (!) sind zwei identische Schneekristalle vom Himmel gefallen.
Bild Freepik

Nach #wettendass hat insbesondere der Hashtag #winterwonderland in den letzten Tagen auf den sozialen Netzwerken massiv Zulauf erhalten. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass man in der eigenen Timeline auf irgendwelche Bilder von Schneebergen und gepuderzuckerten Wäldern sowie Schnappschüsse von Winterspaziergängen gestossen ist. Frau Holle hat sich ins Zeug gelegt und ihre Decken ausgeschüttelt.

Schnee fällt in Flocken, und diese bestehen aus ineinander verketteten Schneekristallen. Schauen wir uns die kleinen Wunderwerke mal etwas genauer an.

Jeder Schneekristall ist einzigartig

Die Formenvielfalt von Schneekristallen ist schier unendlich. Eines haben alle gemeinsam. Sie sind immer sechseckig – also hexagonal. Da hört es mit den Gemeinsamkeiten aber schon auf. Denn, jeder Schneekristall ist in seiner Form einzigartig. So schreibt das Wetterportal «meteonews.ch» in einem Beitrag vom 24. November, es sei praktisch ausgeschlossen, dass jemals zwei identische Schneekristalle gefallen sind. Seit immer. Also seitdem es Schneefall gibt.

Bäumiges Wachsen

Schneekristalle entstehen in den Wolken, wenn es kalt genug ist. Das heisst, zwischen etwa minus vier und minus 20 Grad Celsius. Dann gefrieren die Wassertröpfchen und legen sich an sogenannten Kristallisationskeimen, wie zum Beispiel Staubteilchen ab. Die Schneekristalle wachsen «dendritisch». Das heisst, dass sich lange Arme bilden, wie Äste bei Bäumen. Daher auch der Name für die Art des Wachstums. Dendron ist das griechische Wort für Baum. Dass die Schneekristalle sechs Arme haben, liegt an der elektrischen Ladung der Atome eines Wassermoleküls. Sie sorgt dafür, dass nur Winkel mit 60 oder 120 Grad entstehen.

Je kälter, desto pulvriger

Auf ihrem Weg von der Wolke bis zum Boden verketten sich die Kristalle und bilden so miteinander die Schneeflocken, die auf uns herabgondeln. Dies aber natürlich nur, wenn die Lufttemperatur konstant tief genug bleibt, bis die Flocken am Boden gelandet sind. Je milder es innerhalb dieser Temperaturspanne ist, desto grösser und feuchter sind die Flocken. Mit diesem Schnee lassen sich super Schneemänner bauen. Ist es kälter, fallen die Flocken lockerer und man spricht von Pulverschnee. Genial für den alpinen Wintersport, weniger geeignet für Schneebälle.

Das Knirschen von Schnee

Wer schon mal bei eisigen Temperaturen durch den Schnee gestapft ist, hat sicherlich auch das Knirschen des Schnees unter den eigenen Schuhen gehört. Dieses Geräusch entsteht, wenn die zerbrechenden Schneekristalle aneinander reiben.

Übrigens: Kunstschnee besteht auch aus Wasser und Luft. Kompakter ist er, weil die Schneekristalle weniger lange fallen und daher eine andere Kristallstruktur haben und kleiner sind.

Verschneite Landschaften sind in ihrer Entstehung höchstkomplex. Das Bild von der bettdeckenschüttelnden Frau Holle lässt sich aber irgendwie schneller erklären, und man kann sich wieder aufs Winterwunderland und den Spass im Schnee konzentrieren. Für etwas detailliertere Infos lässt sich in Zukunft dieser Text hinzuziehen.

David Eichler arbeitet als redaktioneller Mitarbeiter bei der gemeinsamen Redaktion von Online/Zeitung. Er ist in Laax aufgewachsen, hat in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert, und lebt in Haldenstein. Seit 2019 schreibt er für «suedostschweiz.ch.»

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