Die Wappen der Bündner Gemeinden sind jetzt alle digital 

Letztmals wurden die Wappen der Bündner Gemeinden und das Kantonswappen im Wappenbuch des Kantons Graubünden 1982 publiziert. Seit damals haben sich beachtliche Veränderungen in der Wappenlandschaft des Kantons ergeben.

Die wappenführenden Kreise existieren seit dem 1. Januar 2016 nicht mehr. Deshalb haben ihre Wappen die ursprüngliche Bedeutung verloren. Zudem haben zahlreiche Zusammenschlüsse von Gemeinden dazu geführt, dass ihre Zahl laufend gesunken ist. Nach einem Zusammenschluss führen viele Gemeinden etwa das Wappen der grössten Gemeinde (zum Beispiel Chur, Scuol), andere haben das Wappen des Kreises übernommen (Bregaglia, Safiental) und einige haben ein neues Wappen kreiert. Zurzeit bestehen in Graubünden noch 101 Gemeinden.

Im Jahr 2020 beschloss die Standeskanzlei Graubünden, die Änderungen im Wappenbestand seit 1982 nachzuführen. Anstelle einer weiteren Neuauflage des Wappenbuchs wurde entschieden, ein digitales Wappenregister einzurichten, das laufend aktualisiert werden kann.

Hier geht es zum digitalen Wappenregister.

Wappen in fünf digitalen Bildformaten

Das Register enthält für jedes Wappen die rechtlich verbindliche Wappenbeschreibung – die sogenannte Blasonierung. Ausserdem sind die dazugehörigen Farben, die für die Herstellung von Fahnen und Flaggen bedeutsam sind, ersichtlich. Zudem werden die bildlichen Darstellungen der Wappen in fünf digitalen Formaten zum Download angeboten.

Hier noch ein wenig Denksport: Testet Euer Wissen über die Bündner Wappen in unserem Quiz! Aber Achtung: Zu Beginn der Frage sind nicht alle Elemente des Wappens ersichtlich. Die Auflösung folgt jedoch sofort.

Geschichte der Wappen

Ursprünglich dienten Wappen der Unterscheidung von Rittern und Heerhaufen in der Schlacht. Für ihre Funktion als Erkennungszeichen war es wichtig, dass die Wappen auch aus grösserer Distanz leicht identifizierbar waren.

Im späteren Mittelalter verloren die Wappen ihre militärische Bedeutung. Sie wurden zu Bild-Symbolen von bedeutenden Familien und Städten, Gerichten oder Zünften. Damit entwickelten sich aufwendigere Gestaltungen von Wappen mit vielfältigen Motiven. Heute führen in Graubünden der Kanton und die politischen Gemeinden ein Wappen zum Zeichen ihrer Identität. (so)