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«Skimo-Festival» war ein voller Erfolg

Das vergangene Wochenende markierte den Auftakt für ein neues Eventformat unter dem Namen «Davos Skimo-Festival». Über 150 Skitouren-Athleten aus 11 Ländern hatten sich für die Erstauflage gemeldet.

Pascal
Spalinger
10.04.22 - 12:00 Uhr
Schneesport
Es galt, steile Aufstiege zu bewältigen.
Es galt, steile Aufstiege zu bewältigen.
zVg/John Thornton Photography

Das neu konzipierte Rennformat «Davos-Relay» war der Auftakt für das dreitägige «Davos SkiMo Festival». In der Fun-Staffel traten die Teilnehmenden in beliebigen Teams zu zweit gegeneinander an. Dabei warteten zwei kurze Aufstiege und zwei kurze Abfahrten sowie eine Portage, bevor an den Teampartner übergeben oder ins Ziel gelaufen wurde. Perfekt für eine Afterwork-Session geeignet, gingen auch einige Kurzentschlossene noch spontan an den Start. Die Zuschauer konnten die komplette Strecke auf dem Bolgenhang einsehen und so mitverfolgen, wie die schnellste Herren-Staffel, bestehend aus Arno Lietha (führend im Sprint-Weltcup) und seinem Kollegen Patrick Perreten bereits nach 11:01 Minuten das Ziel erreichte. Die Kategorie «mixed» gewannen Marc Dürr und Tatjana Paller (Skimo-Team Germany) mit einer Zeit von 13:10 Minuten. Die einzige Damen-Staffel, die angetreten war, formte sich aus einem internationalen Team: Sophia Wessling (D) und die Prättigauerin Ronya Lietha fuhren nach 15:06 Minuten über die Ziellinie. 

«Davos Race» und «Festival Village»

Das «Davos Race» als Individual-Rennen, schon aus den vergangenen Jahren bekannt, startete am Samstag bei der Mittelstation Jschalp. Auf die Startenden, die aus drei unterschiedlichen Strecken mit 800, 1200 und 1600 Höhenmetern wählen konnten, warteten unter anderem spektakuläre Portagen auf dem Jakobshorn-und Brämagrat sowie steile Aufstiege und rasante Abfahrten nach den verschiedenen Fellwechseln. Auf der Kurzstrecke mit 800 Höhenmetern gewann der amtierende Deutsche Meister im Individual U20, Finn Hösch, mit einigen Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Josef Pelzer (D) und dem Schweizer Luca Rececconi. Lukas Hausberger (A) konnte sich souverän den Sieg auf der mittleren Distanz des Davos Race über 1200 Höhenmeter sichern. David Jost (D) und Simon Widmoser (A) landeten auf Platz zwei und drei. Die längste Strecke mit 1600 Höhenmetern konnte Marc Dürr mit einer unglaublichen Zeit von 1:30:05 Stunden für sich entscheiden. Bei den Damen dominierte seine Teamkollegin Tatjana Paller. Sophia Wessling ging auf der Strecke B (1200 Höhenmeter) als erste über die Ziellinie, auf der Kurzstrecke gewann die Schweizerin Julia Glaus vor ihrer Mutter Corinna. 

Im «Festival Village» im Tal wurde auch am Nachmittag einiges für Athleten, Besucher und Helfer geboten. Die Diskussion zum Thema «Skitourengehen auf Pisten – wie lässt sich Skimountaineering erfolgreich in Skigebiete integrieren?», die im Rahmen des Skimo-Talks mit Arzt André Müller (Trainer Leistungssport Skimo), Martin Aebli (Skitourenläufer), Romano Pajarola (Seilbahnen Schweiz, Verantwortlicher Beratungsstelle Sicherheit) und Vali Meier (SOS Jakobshorn) stattfand, war sehr interessant und gab anregende Einblicke für zukünftige Ideen in der Skitouren-Szene.

«Skimo3000»

Einer der Höhepunkte des «Davos Skimo Festivals» bildete am Sonntag das «Skimo 3000»-Langdistanzrennen. Über 80 Athleten standen um 6.30 Uhr am Fuss der Fuxägufer-Sesselbahn am Start, welcher um 30 Minuten nach hinten verschoben wurde, um der Kälte und Dunkelheit etwas entgegenzuwirken. Das Abenteuer-Rennen mit 37 Kilometern Länge und 3600 Höhenmetern führte die Teilnehmer quer durch die Davoser Berglandschaft, die mit den durchbrechenden Sonnenstrahlen besonders zur Geltung kam. Nach nur 4:17.38 Stunden hatte Gerhard Schneider (Swiss Team Dynafit Colltex) die vier herausfordernden Anstiege, steilen Tragepassagen und kräftezehrenden sowie technisch anspruchsvollen Abfahrten bewältigt und erreichte als erster das Ziel am Bolgen. Marco Wildhaber vom Team Flütsch Skitouring folgte mit nur 3.01 Minuten Abstand, und Nico Dalcolmo (Skimo Team Graubünden) rundete mit einer Zeit von 4:36.48 das Siegerpodest ab. Lange konnten die Zuschauer ein spannendes Rennen des Schweizer Siegertrios über die Livetracking-App mitverfolgen. Als erste Frau fuhr Marcela Vasinova vom Team Salomon mit einer Zeit von 4:59.20 über die Ziellinie. Auf die Tschechin folgten Martina Senn vom Flütsch Skitouring Team in 5:22.11 und Cornelia Gruler in 5:31.41. In der Kategorie «Master Herren» gewann der Österreicher Andreas Neuper in 5:04.49, mit nur einer Minute Abstand auf den Einheimischen Rolf Bodenwinkler und Beda Gujan (5:25.07). Einige der Startenden nutzten die Gelegenheit, sich im Rahmen dieses Wettkampfes auf die anstehende Patrouille des Glaciers von Zermatt nach Verbier vorzubereiten.

Im kommenden Jahr soll das «Davos Skimo-Festival» erneut stattfinden, Termine werden baldmöglichst auf der Webseite www.davos-skimo.ch veröffentlicht.

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