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Ein einzigartiges «Weihnachtsgeschenk»

Die Bolgen-Halfpipe konntean Weihnachten der Öffentlichkeit übergeben werden, nach einjährigem, corona-bedingtem Unterbruch. Entsprechend dankbar ist der Verein Freestyle Davos.

Pascal
Spalinger
04.01.22 - 17:00 Uhr
Schneesport
Die Bolgen-Halfpipe wird auch heuer wieder von Jung und Alt benützt.
Die Bolgen-Halfpipe wird auch heuer wieder von Jung und Alt benützt.
Pascal Spalinger

«Unser Weihnachtsgeschenk entsteht gerade», titelte der Verein Freestyle Davos kurz vor den Festtagen einen Beitrag in den sozialen Medien, der die Beschneiung des Bolgen-Hangs zeigte. Für sie handle es sich tatsächlich um ein wertvolles Geschenk, dass die Halfpipe heuer wieder von den Bergbahnen gebaut worden sei, stellen Adrian Roth und Bert-Jan van Essen – beide Vorstandsmitglieder des erwähnten Freestyle-Vereins – auf Anfrage fest. Und sie liefern auch gleich die Gründe dazu: «Die Bolgen-Halfpipe ist weit herum einzigartig. Nirgendwo sonst in Europa kann man eine Halfpipe direkt im Tal benutzen. Überall sonst muss man erst mit einer Seilbahn ins Skigebiet hochfahren.» Man könne den Pipe-Fahrern bequem aus dem Strandkorb oder vom Barhocker aus zusehen. «Das haben wir im letzten Jahr absolut vermisst. Wir bedanken uns bei den Pipe-Shapern, Mitarbeitenden und Bergbahnen, dank deren unermüdlichem Einsatz wir wieder diese fantastische Halfpipe haben. Sogar an Heiligabend wurde an der Halfpipe gearbeitet, um an Weihnachten bereit zu sein.» Für den Verein Freestyle Davos sei dies das perfekte Weihnachtsgeschenk gewesen. «Wir waren sogar eine Woche vor Laax», stellt das Duo mit einem Augenzwinkern fest. Beim Bau mitgeholfen habe man aber nicht. Das überlasse man lieber den Profis. «Wir sehen unsere Aufgabe eher darin, dem Freestyle-Sport eine Stimme zu geben und auf die Halfpipe aufmerksam zu machen.

«Zurück in der Agenda»

Für Roth und Van Essen ist die Bolgen-Halfpipe nicht nur für die eigenen Junioren sehr wichtig – und nicht einmal nur aufgrund der Tatsache, dass man nicht weit reisen muss, um eine gute Trainingsmöglichkeit zu haben. Vielmehr sei die Anlage allen zugänglich und könne von Jung und Alt gratis benutzt werden. Wenn dann ein Kind den Freestyle-Sport entdecke und dem Stützpunkt beitrete, so sei allen geholfen. «Wer einmal die Halfpipe gesurft hat, weiss, wie hoch die Leistungen von aktuellen Spitzen-Cracks wie Jan Scherer oder David Hablützel einzuordnen sind.» Und wer weiss: Vielleicht unternehmen ja derzeit zukünftige Olympioniken auf Bolgen ihre ersten Halfpipe-Schritte? 

Natürlich wird in der Bolgen-Halfpipe nicht nur trainiert, sondern im Rahmen des Davos Opens soll diese am 20. Februar auch wettkampfmässig befahren werden. Die Halfpipe wird beim bevorstehenden Davos Open für den regionalen und nationalen Tourstopp der Audi Snowboard Series und der Swiss Freeski Tour genutzt.

Seit 2021 hat der Verein Freestyle Davos die Organisation des Davos Open vom Stützpunkt Davos übernommen Mittlerweile sei man unter Leitung von Tabea Ulmer an den Detailvorbereitungen, erklären die Verantwortlichen. Am 18. und 19. Februar finden die Wettkämpfe im Big Air und Slopestyle im Jatzpark statt. «Dank des Einsatzes vom StützpunktDavos und der Bergbahnen hat sich das Davos Open als einer der bestorganisierten Big-Air-Europacup-Events etabliert.» Dies sei nicht nur gut für die Szene, sondern vor allem auch für Davos als Wintersport-Destination.

Mehr Nachhaltigkeit erreichen

Der Verein Freestyle Davos möchte auch weiterhin im Hintergrund wirken, hat aber doch konkrete Ziele, zu deren Realisierung er beitragen möchte. So träumen die Verantwortlichen von einer teils erdmodellierten Halfpipe auf Bolgen. «Es ist unserer Meinung nach nicht nachhaltig, jedes Jahr so viel Schnee für die Halfpipe produzieren zu müssen. Durch die erwähnte Art von Halfpipe könnte man viel effizienter und ökologischer vorgehen. Dies würden wir uns gerne zusammen mit den Bergbahnen zum Ziel setzen» Aktuell sei man jedoch einfach dankbar und glücklich, dass die Bergbahnen dem Freestyle-Sport so ein tolles Weihnachtsgeschenk gemacht hätten. Weiter würde der Verein gerne einen Street-Skatepark realisiert sehen. Dafür benötigen die Verantwortlichen aber weitere Geschenke, diesmal wohl nicht von den Davos Klosters Bergbahnen.

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