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Zuger Final-Debütanten machen Arrivierten die Meistertitel streitig

Die Männer von Zug und die Frauen von Kloten-Dietlikon greifen bei der Premiere des Unihockey-Superfinals in Freiburg nach dem Double. Zug bieten sich gleich zwei Chancen auf den ersten Meistertitel.

Agentur
sda
21.04.24 - 05:00 Uhr
Unihockey
Vom Klotener Schluefweg in die Freiburger BCF-Arena: Der Unihockey-Superfinal findet 2024 zum ersten Mal in der Westschweiz statt
Vom Klotener Schluefweg in die Freiburger BCF-Arena: Der Unihockey-Superfinal findet 2024 zum ersten Mal in der Westschweiz statt
KEYSTONE/VALERIANO DI DOMENICO

Zug United gegen Wiler-Ersigen und Kloten-Dietlikon gegen Zug United - so lauten die Affichen im Superfinal, der bei der neunten Austragung zum ersten Mal in der Westschweiz stattfindet. Im Eishockey-Stadion des HC Fribourg-Gottéron könnten Wiler-Ersigen und Kloten-Dietlikon ihre Titel erfolgreich verteidigen oder die Zuger Teams zum ersten Mal im nationalen Championat triumphieren.

Wenngleich Wiler-Ersigen und Zug in der Qualifikation der Männer Rychenberg Winterthur den Vortritt lassen mussten, die Niveau-Unterschiede in der Liga so gering wie noch nie waren und sich Wiler-Ersigen im Playoff-Viertelfinal gegen Langnau erst in der Verlängerung des siebten Spiels durchsetzte, ist es ein logischer Final. Wiler-Ersigen ist mit 13 Titeln Rekordmeister bei den Männern und seit Einführung des Superfinals anstelle einer Playoff-Finalserie im Jahr 2015 quasi Stammgast beim Liga-Gipfel zum Saisonende. Zug United hat in den letzten Jahren zur Spitze aufgeschlossen und 2020 und in dieser Saison bereits im Cup reüssiert.

Noch logischer ist der Final der Frauen zwischen dem signifikant verstärkten Qualifikationssieger und Superfinal-Debütanten Zug und Kloten-Dietlikon, dem Meister der letzten vier zu Ende gespielten Meisterschaften und Cupsieger der laufenden Saison.

Individuelle Klasse vs. Breite und Erfahrung

An individueller Klasse fehlt es den Zuger Emporkömmlingen nicht - im Gegenteil. In der Breite und in Sachen Erfahrung liegen die Vorteile jedoch bei Wiler-Ersigen und Kloten-Dietlikon. Beide Klubs bestimmten in den letzten Jahren das nationale Geschehen und meisterten dabei auch verschiedene Umbrüche. Kloten-Dietlikon hat noch in keinem einzigen Superfinal gefehlt und könnte am Sonntag zum fünften Mal in Folge triumphieren. Wiler-Ersigen steht zum 20. Mal in 23 Jahren im Final, hat von neun Superfinals nur einen verpasst und ist zum siebten Mal in Folge bei der Derniere dabei.

Die Leistungsträger beim Rekordmeister heissen nicht mehr Matthias Hofbauer, Roger Gerber oder Tatu Väänänen, sondern Michal Dudovic, Marco Louis oder Deny Känzig. Viele spielten schon im Nachwuchs für den Klub oder stiessen in jungen Jahren zum Team. Überdies sorgen die Talente der wiederum nächsten goldenen Generation um Yannis Wyss, Jan Bürki und Yanick Flury für eine meisterliche Kaderbreite.

Zugs Skorer

Zugs Aufschwung fusst nicht zuletzt auf namhafter Verstärkung aus Skandinavien. Bei den Männern sorgten in dieser Saison die Weltklasse-Akteure Albin Sjögren, Sami Johansson, Miko Kailiala und Robin Nilsberth für Furore. Bei den Frauen wurde die Offensiv-Fraktion um die Topskorerinnen Isabelle Gerig und Denisa Ratajova mit der Schweizer Rekordtorschützin Corin Rüttimann und Ratajovas tschechischer Landsfrau Martina Repkova verstärkt.

Der Schwede Sjögren, der als Topskorer und Liga-MVP vom schwedischen Topklub Storvreta in die Zentralschweiz kam, sammelte in der Qualifikation in 22 Spielen 66 Skorerpunkte und knüpfte in den Playoffs mit 30 Punkten in 12 Spielen an dieser überragenden Ausbeute an. Der Finne Kailiala traf in 20 Partien vor den Playoffs 36-mal, Sjögrens Landsmann Johansson in den Playoffs 20-mal. Der 33-jährige Nilsberth ist nicht nur vollberuflicher Banker, sondern auch dreifacher Weltmeister mit herausragenden Schuss- und Leader-Qualitäten. Bei den Frauen führt das genannte Zuger Quartett die Skorerwertung in den Playoffs geschlossen an und war Isabelle Gerig in 30 Partien an 79 Toren direkt beteiligt.

Dass die Meistertitel in einem einzelnen Spiel vergeben werden, ist auf jeden Fall kein Nachteil für die Zuger mit ihren Parade-Blöcken. Bleibt abzuwarten, ob die ungewohnte Kulisse mit bis zu 9000 Zuschauern die Final-Debütanten eher beflügelt oder blockiert.

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