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Ab aufs Mountainbike: So macht ihr euer Bike frühlingstauglich

Mit den wärmeren Tagen beginnt die Mountainbikesaison. Vor der ersten Ausfahrt lohnt sich ein kurzer Check. Experten sagen, worauf Sie achten sollten.

Roman
Michel
28.04.23 - 04:29 Uhr
Sport
Sonnige Aussichten: Ein richtiger Check ist vor der ersten Ausfahrt wichtig.
Sonnige Aussichten: Ein richtiger Check ist vor der ersten Ausfahrt wichtig.
Bild Keystone

Eines will Ivan Fausch gleich zu Beginn loswerden. «Würden die Leute Ende Herbst vorbeikommen, könnten sie jetzt, im Frühling, sofort loslegen.» Fausch ist Inhaber von Ivan’s Velosport in Davos, spezialisiert auf Mountainbikes. Es ist gar nicht so einfach, einen Gesprächstermin mit Fausch zu finden. Das Geschäft boomt. Jetzt, wo viele Hobbybikerinnen und -biker ihr Gefährt aus dem Keller nehmen. Manchmal, sagt Fausch, gäbe es Wartelisten.

Frage der Sicherheit

Es lohnt sich, sofern nicht Ende Herbst geschehen, vor den ersten Fahrten im Frühling das eigene Mountainbike auf dessen Fahrtauglichkeit zu prüfen – ob nun beim Fachhändler oder zu Hause. «Sehr schnell geht es dabei um die Sicherheit von Fahrerin oder Fahrer», sagt Daniel Huber, Geschäftsführer des «Cube Store» in Chur. Punkt 1 auf der Checkliste: der Luftdruck. In den Wochen und Monaten im Keller verliert das Velo an Luft, muss im Frühling entsprechend gepumpt werden. Punkt 2: die Bremsbeläge. Das gilt für «herkömmliche» Bikerinnen und Biker. Vor allem aber auch für solche, die mit einem E-Bike unterwegs sind. «Durch die zusätzliche Unterstützung beim Fahren kommen wir heute auf viel höhere Punkte als noch vor einigen Jahren», erklärt Huber. «Bei der nachfolgenden Abfahrt, werden die Bremsbeläge entsprechend beansprucht.»

Vorbild: Viele Amateursportler eifern Weltmeister Nino Schurter nach.
Vorbild: Viele Amateursportler eifern Weltmeister Nino Schurter nach.

Arno Däscher vom «Bike 4 Fun» in Zizers bestätigt die Aussage Kellers. «Das Thema Bremsbeläge steht auch bei uns im Zentrum.» Nicht bloss die Kontrolle der Bremsbeläge lohne sich. Auch die Bremsscheibe selbst wird durch die Nutzung beansprucht. Ein Kontrollblick lohnt sich.

Besonderheit bei E-Bikes

Ivan Fausch vom gleichnamigen Velogeschäft in Davos rät seinen Kundinnen und Kunden, im Frühjahr sämtliche Schrauben am Mountainbike zu überprüfen. «Oft stehen die Velos in öffentlichen Kellern. Da weiss man nie, was passiert.» Ein Check lohnt sich, denn die Folgen können verheerend sein. Überhaupt lohnt es sich, sich Gedanken zum Ort der Lagerung des Mountainbikes zu machen. Die kalten Temperaturen draussen, aber auch zu starke Temperaturschwankungen, sind Gift für das Fahrrad. «Sofern man genug Platz hat, sollte man das Mountainbike in den Keller stellen», sagt Daniel Huber vom «Cube Store» in Chur. Wobei der Feuchtigkeitsgehalt in der Luft nicht zu hoch sein sollte. Fausch empfiehlt, das Velo am Hinterrad aufzuhängen, statt bloss mithilfe eines Ständers aufzustellen.

Eine Besonderheit gilt es bei E-Bikes zu beachten. Der Akku mag es in der Regel etwas wärmer als das Velo und sollte entsprechend getrennt überwintert werden. Etwa in der Wohnung. Zu beachten ist dabei, dass sich der Ladestand des Akkus zwischen 60 und 80 Prozent bewegt. «Dadurch wird die Lebensdauer erhöht», erklärt Arno Däscher vom «Bike 4 Fun» in Zizers.

Nicht sprayen

Luftdruck der Reifen prüfen. Bremsen kontrollieren. «Dazu sollte man nach dem Winter die Kette ölen», sagt Ivan Fausch. In nicht-spezialisierten Sportgeschäften werden oft Ölsprays verkauft. Diese mögen zwar praktisch sein, sind aber nicht optimal. Der Grund: Der Sprühnebel kann auf die Bremsscheiben gelangen und diese beschädigen.

Auch nach dem Check raten die Experten bei der ersten Ausfahrt zur Vorsicht. «Bei der ersten Abfahrt macht es Sinn, die Bremsen mal richtig zu testen», so Huber vom «Cube Store» in Chur. Danach steht dem Bikevergnügen nichts mehr im Weg.

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz.

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