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Roger Rychen muss sich nur vom Tagesbesten besiegen lassen

Nach zwei Bergfestsiegen sowie dem Co-Sieg am Kilchberger 2021 gewinnt Damian Ott mit dem «Thurgauer» erstmals ein kantonales Schwingfest. Der Glarner Roger Rychen belegt den dritten Platz.

Südostschweiz
01.05.23 - 17:19 Uhr
Sport
Einzige Niederlage: Nur Damian Ott (links) steht Roger Rychen auf dem Weg zum zweiten Kranzfestsieg im Weg.
Einzige Niederlage: Nur Damian Ott (links) steht Roger Rychen auf dem Weg zum zweiten Kranzfestsieg im Weg.
Bild Taria Hösli

von Jakob Heer und Taria Hösli

Damian Ott hatte nach fünf Siegen in Serie den Co-Sieg am Thurgauer Kantonalschwingfest schon vor dem Schlussgang auf sicher. Der 23-jährige Toggenburger liess aber auch im letzten Gang gegen Domenic Schneider nichts anbrennen und siegte ein weiteres Mal. Obwohl Schneider energisch angriff, blieb Ott ruhig und konterte nach drei Minuten einen Angriff seines Gegners erfolgreich mit Gammen. Otts Stern war mit seinen Siegen an den Bergfesten auf dem Weissenstein (im Schlussgang gegen Andreas Döbeli) und am Schwarzsee (mit einem finalen Triumph über Samuel Giger) im Jahr 2021 aufgegangen. Am «Kilchberger» bestätigte er diese Leistungen. Zusammen mit Giger und Fabian Staudenmann klassierte er sich dort im 1. Rang. 2022 war für Ott ein schwieriges Jahr. Immer wieder schlug er sich mit Blessuren herum. Trotzdem reihte er sich am «Eidgenössischen» in Pratteln erstmals unter die Kranzträger (Rang 9c) ein.

Sehenswertes Notenblatt

Am Thurgauer Kantonalen bezwang Ott mit Martin Roth und Roger Rychen bereits am Vormittag zwei Eidgenossen. Dazwischen schlug er im zweiten Gang Mario Schneider. Damit hatte Ott gemeinsam mit dem Zürcher Christian Blaser die Halbzeitführung inne. Weitere Siege über Markus Schläpfer und Urs Schäppi liessen Ott davonziehen, so dass er nach fünf Gängen schon 1,25 Punkte vor der Konkurrenz lag. «Im Wissen, dass mir ein Gestellter zum alleinigen Festsieg reicht, ging ich im Schlussgang nicht zu 100 Prozent in den Angriff und lauerte auf eine Konterchance. In erster Linie bin ich aber froh, wieder völlig beschwerdefrei schwingen zu können», sagte Ott.

Ehrenplatz für Schlegel

Werner Schlegel sorgte als Zweitplatzierter für einen Toggenburger Doppelsieg. Er stellte zu Beginn mit Samuel Giger, ehe er zu lauter Siegen kam. Zum Schlussgangeinzug fehlten Schlegel schliesslich die Noten. Trotzdem hatten die jungen aufstrebenden Toggenburger die starken Thurgauer von Beginn an im Griff.

Der Thurgauer Topfavorit Samuel Giger fiel schon am Mittag nach zwei gestellten Gängen aus der Entscheidung um den Tagessieg, holte aber wie die weiteren Eidgenossen Martin Roth und Marcel Räbsamen dennoch den Kranz. Giger war anzumerken, dass er nach seiner am Berchtold-Schwinget zugezogenen Nackenverletzung noch Trainingsrückstand aufweist. Nach dem Startunentschieden gegen Schlegel stellte er vor der Mittagspause auch mit dem Gasterländer Florian Riget. Dieses Unentschieden von Riget war wegweisend, ebnete es doch seinen Kantonskameraden ennet dem Ricken den Weg zum Sieg. In der zweiten Tageshälfte gewann Giger dann alle drei Duelle.

Noch ungünstiger verlief das Fest für Armon Orlik. Der Bündner schied wegen Rückenproblemen nach zwei Gängen aus. Dem Maienfelder gab es nach dem zweiten Gang, nicht zum ersten Mal, einen Zwick in den Rücken. Wie lange der Bündner ausfällt, ist unklar.

Für den Kranz waren für einmal hohe 56,75 Punkte nötig, weshalb gleich neun Schwinger mit 56,50 leer ausgingen. Von den neun gestarteten Eidgenossen blieb neben dem verletzt ausgeschiedenen Orlik auch Altmeister Stefan Burkhalter ohne Kranz.

Spitzenplatz für Rychen

Im Anschwingen bekam es Roger Rychen mit dem Wahl-Thurgauer Janic Voggensperger zu tun. Mit einem 9,75 startete der Glarner verheissungsvoll in den Tag. Auch gegen Marco Oettli behielt er das bessere Ende für sich, ehe er vor der Mittagspause gegen Ott eine rasche Niederlage einstecken musste. Am Nachmittag fand Rychen wieder auf die Siegerstrecke zurück und gewann nacheinander gegen Silvio Oettli (10,00) und Lars Hugelshofer (9,75). Im abschliessenden sechsten Gang konnte sich Rychen noch einmal eine Maximalnote schreiben lassen und schloss das erste Kranzfest der Saison auf dem sehenswerten Rang 3a ab.

Ein zufriedener Rychen

«Ich war heute bereit und habe konsequent alle Chancen genutzt. Auch beim Gang gegen Damian Ott hatte ich meine Chance. Als er zu einem Übersprung ansetzte, konnte ich kontern. Jedoch entwischte er, weil es mir nicht gelang, seinen Arm zu fixieren», meinte ein zufriedener Rychen nach dem Fest. Als zweitbester Glarner folgte Sämi Horner im Rang 11l. Mit einer Zehn gewann er seinen ersten Gang gegen Luc Bossert, ehe er sich im zweiten Durchgang mit Silvan Koller die Punkte teilte. Michael Steiner, der Thurgauer Teilverbandskranzer aus Amlikon, war dann eine Nummer zu gross für den Ennendaner, und er musste eine Niederlage hinnehmen. In den Gängen vier und fünf konnte Horner abermals nicht gewinnen, sich aber jeweils eine Neun auf das Notenblatt schreiben lassen. Der Abschlusssieg gegen David Wolfer liess ihn den Tag einigermassen versöhnlich ausklingen.

Hinter Horner folgte im Rang 12f Patrik Schiesser aus Linthal. Mit drei gewonnenen Gängen (gegen Cornel Schild, Janik Korrodi und Cyrill Kühne) und drei verlorenen (gegen den Appenzeller Eidgenossen Martin Roth, den Unterthurgauer Teilverbandskranzer This Kolb und Manuel Keller) hatte sich der Kranzschwinger sicher mehr erhofft. Auch Thomas Riedi und Reto Landolt kamen nicht auf Touren. Riedi beendete den Tag mit zwei Siegen, einem Gestellten und drei Niederlagen im Rang 17f. Landolt, der Turnerschwinger aus Näfels, beendete das Fest mit einem gewonnenen und einem gestellten Gang und vier Niederlagen im Rang 22a.

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