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Zwei Tour de Ski-Etappen der Superlative

«Überwältigend», lautet das Fazit von OK-Chef Peter Engler nach den beiden Etappen der Tour de Ski vom 3. und 4. Januar in Davos. Bei ausgezeichneten Verhältnissen und grossartiger Stimmung gab es prominente Sieger.

Davoser
Zeitung
08.01.24 - 17:00 Uhr
Schneesport
Die neue Weltcup-Strecke ins Dischmatal hat sich sehr gut bewährt.
Die neue Weltcup-Strecke ins Dischmatal hat sich sehr gut bewährt.
zVg/Marcel Hilger

Gleich drei etwas vom Pech verfolgte Schweizer verpassten hingegen das Podest knapp.

Erstmals in der 50-jährigen Geschichte von Davos Nordic wurde der Langlauf-Grossanlass nicht als separate Weltcup-Veranstaltung, sondern als Premiere im Rahmen der Tour de Ski und erstmals Anfang Januar ausgetragen. Dank des Goodwills der Hotellerie konnten laut OK-Präsident Peter Engler genügend Unterkünfte für den Tross in Davos gefunden werden. Aufgrund des Zeitpunkts mitten in der touristischen Hochsaison hätten sich jedoch Mehrkosten bezüglich Hotellerie und auch ein Mehraufwand für den Auf- und Abbau der temporären Infrastruktur ergeben. Gleichwohl wurde das Budget eingehalten. Als «sehr positiv» bezeichnet Engler den Zuschaueraufmarsch an beiden Tagen.

Ein Volltreffer war am Mittwoch die erstmalige Durchführung des Sprintwettbewerbs als Nachtveranstaltung. «Phänomenal» nennt es Engler zu Recht. Rund 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten für eine grossartige Stimmung im Bündastadion, Flammenwerfer entlang der Strecke und im Zieleinlauf für eine spezielle Atmosphäre. Spektakelmacher im Schnee waren die weltbesten Langläuferinnen und Langläufer. Mit der Schwedin Linn Svahn und dem Franzosen Lucas Chanavat triumphierten jene Zwei, die sich fünf Tage zuvor schon in Toblach (I) beim Auftakt zur Tour de Ski durchgesetzt hatten. Lokalmatador Valerio Grond haderte. Der 23-jährige Davoser verpasste den Finaleinzug der besten Sechs um lumpige 15 Hundertstelsekunden. Er stürzte in der letzten Kurve der ersten Runde beinahe und wählte im Schlussaufstieg «den falschen Rücken», wie er es selber formulierte. Grond belegte den siebten Schlussrang – genauso wie Vorjahressiegerin Nadine Fähndrich. Über das beste Weltcupresultat ihrer Karriere freute sich die Davoserin Alina Meier als Neunte. Mit Desirée Steiner sicherte ich eine weitere Einheimische als 18. Weltcuppunkte.

Für das 20-Kilometer-Verfolgungsrennen wurde erstmals bei Davos Nordic das Dischmatal in die Wettkampfstrecke integriert. Weil in der Nacht auf Donnerstag 15 Zentimeter Neuschnee fielen, präsentierte sich der Parcours für die Zuschauer an der Strecke und vor dem Fernseher zauberhaft – für die Langläuferinnen wurde er am Vormittag hingegen noch anspruchsvoller. Die Finnin Kerttu Niskanen setzte sich im Finish gegen Rosie Brennan (USA) durch. Die drittplatzierte Jessie Diggins (USA) konsolidierte ihre Führung im Tour-Zwischenklassement. Nadine Fähnrich zeigte als 13. ein beherztes Rennen. Noch stärker trumpfte Beda Klee auf. Der Toggenburger verpasste den ersten Weltcup-Podestplatz in seiner Laufbahn nach einer hervorragenden Vorstellung wohl durch eine falsche Spurwahl in der letzten Abfahrt. So musste er sich mit Rang sechs begnügen. Den Sprint der beiden enteilten Norweger entschied Harald Östberg Amundsen gegen Henrik Donnestad für sich. Mit diesem Sieg tat Amundsen den wohl entscheidenden Schritt zum Gesamtsieg.

Trotz der in allen Belangen geglückten Tour de Ski-Veranstaltung wird Davos Nordic bereits im nächsten Winter zu seinem traditionellen Dezember-Weltcuptermin zurückkehren. «Der Dezember und gleichzeitig ein Wochenend-Anlass sind von der Gemeinde klar gesetzt», sagt Engler. «Dann ist es bezüglich Organisation sowie Unterkünften einfacher, und es ist leichter, den Helferstab zu rekrutieren.» Beibehalten werden soll aber der Sprint am frühen Abend. «Das Feedback der Athletinnen, Athleten, Trainer und Landesverbände, aber auch der begeisterten Zuschauer war sehr positiv», so Engler. Klar ist auch, dass im Dezember der 50. Geburtstag von Davos Nordic gebührend nachgeholt wird.

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