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Ragettli und Gremaud gehen auf Kugeljagd

Zum dritten Mal eröffnen die Ski- und Snowboard-Freestyler am Big Air Festival in Chur ihre Saison. Für den Bündner Andri Ragettli und die Freiburgerin Mathilde Gremaud beginnt damit die Kugeljagd.

Agentur
sda
20.10.23 - 06:00 Uhr
Schneesport

Gremaud und Ragettli gehören nach wunschgemäss verlaufener Vorbereitung am Freitag bei der Weltcup-Ouvertüre der Freeskierinnen und Freeskier zu den Siegesanwärtern. Tags darauf wollen die Snowboarder nach dem Sieg von Jonas Bösiger 2021 und Platz 3 von Nick Pünter auch bei der dritten Ausgabe des Anlasses mit einem Podestplatz überraschen.

Für den Lokalmatador Ragettli, der vor kurzem in den sozialen Medien mit einem seiner Freizeitvideos, einem 50 Meter langen Grind zu Fuss auf einem Strassengeländer, wieder viral gegangen ist, ist es aufgrund der schwerwiegenden Knieverletzung 2021 erst die zweite Teilnahme am City Event unweit seines Wohnorts in Flims. Nicht nur weil er sich im letzten Jahr um 0,5 Punkte mit dem 4. Platz abfinden musste, will der 25-Jährige am Freitagabend aufs Podest springen, sondern auch mit Blick auf sein Saisonziel.

Kugeln statt Medaillen

Der Slopestyle-Weltmeister von 2021 und mehrfache Goldmedaillen-Gewinner an den X-Games nutzt die wm- und olympiafreie Saison zur Kugeljagd im Weltcup. «Ich will endlich die grosse Kristallkugel für den Gesamtsieg im Slopestyle und Big Air holen», sagt er.

Drei kleine Kugeln hat Ragettli im Slopestyle, seiner Paradedisziplin, schon gewonnen. Eine auch im Big Air, auf der grossen Schanze, auf der sein grösster Konkurrent, der Norweger Birk Ruud, zuletzt den Ton angab. Zweimal hatte Ruud in den letzten beiden Saisons deshalb auch in der Gesamtwertung die Nase vor Ragettli.

Um den zwei Jahre jüngeren Skandinavier in die Schranken zu weisen, braucht es vor allem eines: Konstanz im Slopestyle und im Big Air, in Form von Siegen und Podestplätzen. «Ich weiss, dass ich in beiden Disziplinen eine gute Performance abliefern muss», sagt Ragettli, der in Sachen Fitness noch einmal einen Zacken zugelegt hat und zweieinhalb Jahre nach dem Totalschaden im linken Knie bereit für einen kompletten Winter auf hohem Niveau scheint.

Gremaud mit neuem Elan

Noch eine Spur grösser dürften die Siegchancen von Mathilde Gremaud in Chur sein. Die amtierende Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Slopestyle reüssiert in beiden Disziplinen gleichermassen. War sie im Vorjahr nach den Olympischen Spielen in ein mentales Loch gefallen, sprühte die 23-Jährige in dieser Zwischensaison wieder vor Tatendrang.

Viele Stunden im Gym, zwei neue Tricks im Repertoire - der «Switch Double Cork 1080» mit Rotation in die entgegengesetzte Richtung und der «Double Cork 540» mit rückwärts anfahren oder landen - und eine neue Skimarke (von Faction zu Fischer) sind das Ergebnis eines produktiven Sommers, der der sechsfachen Weltcupsiegerin zur ersten Kristallkugel im Palmarès verhelfen soll.

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