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«Die unklare Vertragssituation mit Murat Yakin birgt Risiken»

Nach der wenig überzeugenden EM-Qualifikation geht es für das Schweizer Nationalteam mit zwei Testspielen weiter. Direktor Pierluigi Tami spricht über die aktuelle Situation rund um die Mannschaft.

Agentur
sda
18.03.24 - 19:00 Uhr
Fussball
Pierluigi Tami spricht beim Trainingslager in Spanien über die aktuelle Situation in der Nationalmannschaft
Pierluigi Tami spricht beim Trainingslager in Spanien über die aktuelle Situation in der Nationalmannschaft
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Pierluigi Tami, das Nationalteam bereitet sich in La Manga in Spanien auf die Testspiele gegen Dänemark und Irland vor. Weshalb dieser Ort?

«Hier herrschen angenehme äusserliche Bedingungen und ausserdem profitieren wir von einer schönen Trainingsanlage. Viele Spieler sind bei Klubs engagiert, mit denen sie in den letzten Wochen bei eher tiefen Temperaturen spielen mussten. Nun bekommen sie etwas Abwechslung - und natürlich ist die Sonne auch gut für die Moral.»

Dänemark hat sich ebenfalls für die EM qualifiziert, Irland ist gescheitert. Aufgrund welcher Kriterien wurden die kommenden Gegner ausgewählt?

«Nach der Qualifikation, in der wir Gegner hatten, die vor allem hinten rein gestanden sind, wollten wir auf zwei aktivere Mannschaften treffen. Gerade vor heimischem Publikum haben Dänemark und Irland stets starke Leistungen gezeigt. Wir müssen unser Niveau steigern, um gegen sie zu bestehen. Es ist ein guter Test im Hinblick auf die EM, an der uns ebenfalls starke Gruppengegner erwarten.»

Von der Mannschaft wird allgemein ein anderes Gesicht erwartet als zum Schluss der Qualifikation. Was muss passieren, damit Sie zufrieden sind mit der Entwicklung?

«Ich erwarte eine klare Steigerung im Vergleich zum Ende der Qualifikation. Natürlich hoffe ich auch auf gute Resultate, aber in erster Linie müssen die Spieler mit ihrem Auftreten auf dem Platz überzeugen. Vor allem in der Defensive haben wir es den Gegnern zuletzt zu einfach gemacht. Hier müssen wir wieder souveräner auftreten.»

Was macht sie diesbezüglich zuversichtlich?

«Unser Team hat sich schon mehrmals stark zurückgemeldet, als es mit dem Rücken zur Wand stand. Ich denke an die letzte Nations-League-Kampagne, als wir mit drei Niederlagen gestartet sind und danach doch noch die nötigen Punkte gesammelt haben, um den Ligaerhalt sicherzustellen. Diesen Charakter müssen wir erneut zeigen.»

Eher unüblich ist, dass Trainer Murat Yakin nur einen Vertrag bis zum Ende der Endrunde hat. Was wurde in den letzten Wochen besprochen?

«Ich hatte gute Gespräche mit Murat, in denen wir auch über seine Zukunft im Nationalteam diskutiert haben. Sein Wunsch war es aber, diese erst nach der EM definitiv zu klären. Damit war ich einverstanden: Nach dem Turnier können wir die Gesamtentwicklung des Teams beurteilen und die entsprechenden Entscheide treffen.»

Schauen Sie sich in diesem Fall auch nach anderen Optionen um?

«Für mich ist Murat die erste Option, und ich bin auch zuversichtlich, dass es mit ihm weitergeht. Er hat sich nach der Qualifikation intensiv mit dem Abschneiden beschäftigt und Lösungen gesucht. Es ist klar, dass die unklare Vertragssituation Risiken birgt. Aber letztlich hast du im Fussball nie Sicherheit. Sein Vorgänger Vladimir Petkovic hatte einen laufenden Vertrag, als er sich für einen Wechsel entschied. Da musste ich auch innert kurzer Zeit eine Lösung finden.»

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