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«Wir spüren das Messer am Hals»

Der HCD hat es am Wochen- ende mit den beiden Niederlagen zu Hause gegen Lausanne (3:4) und in Ambri (2:3) verpasst, seine Negativserie zu stoppen.

Pascal
Spalinger
26.01.22 - 07:00 Uhr
Eishockey
Gegen Lausanne und Ambri war Magnus Nygren Captain beim HCD.
Gegen Lausanne und Ambri war Magnus Nygren Captain beim HCD.
Bild Keystone

Der sechste Rang ist am Ende der Qualifikation in der National League von spezieller Bedeutung, weil er gerade noch zur direkten Playoff-Qualifikation reicht. Die Teams auf den Plätzen 7 bis 10 ermitteln danach in sogenannten Pre-Playoffs die beiden letzten Playoff-Teilnehmer. Diesbezüglich machte der HCD vor einem Jahr schlechte Erfahrungen. Damals scheiterten die Davoser als Achte nach der Qualifikation am neuntplatzierten SC Bern. Aktuell befindet sich der HCD nach 40 von 52 Qualifikationsrunden zwar noch an sechster Stelle. Wegen vier Niederlagen in Folge ist der Vorsprung auf Servette aber auf vier Punkte geschmolzen. Und auch Lausanne ist mit zwei Partien weniger in Lauerstellung aufgerückt.

Am Freitagabend verpasste es der HCD in der Direktbegegnung mit Lausanne, die Westschweizer auf Distanz zu halten. Die Bündner führten zwar nach zwei Dritteln noch mit 3:2, bevor Lausanne mit einem Doppelschlag innert 56 Sekunden das Resultat drehte. 24 Stunden später peilten die Davoser in Ambri im Schlussdrittel beim Stand von 2:2 den Sieg an – beide HCD-Treffer erzielte Matej Stransky – doch dann kassierten sie sieben Minuten vor Spielende das entscheidende 2:3.

Nicht alles ist schlecht

«Wir müssen definitiv wieder Wege finden, solche Spiele wie gegen Lausanne und Ambri zu gewinnen», sagt Magnus Nygren, der an Stelle des gesperrten Andres Ambühl als HCD-Captain amtete. «Zurzeit begehen wir individuelle Fehler, für die wir hart bestraft werden wie etwa beim 2:2 von Lausanne neun Sekunden vor der ersten Pause. (Da hatte HCD-Stürmer Mathias Bromé den Puck leichtfertig in der neutralen Zone verloren, die Red). In unserer aktuellen Situation können wir uns solche Aussetzer nicht leisten.» Trotz der knappen Niederlagen ortete der schwedische HCD-Verteidiger bei seinem Team positive Aspekte: «Wir machen viele gute Sachen wie etwa gegen Lausanne das Powerplay, in welchem wir zwei Tore erzielten. Unsere letzten Auftritte waren generell wesentlich besser als es die Resultate aussagen. Wir waren gegen Rapperswil, ab dem zweiten Drittel auch gegen die ZSC Lions und insgesamt gegen Lausanne die bessere Mannschaft. Aber wenn wir trotzdem verlieren, bringt uns das nichts.»

«Glück und Pech wechseln»

Mit Blick auf die Tabelle und den umkämpften sechsten Platz schrillen bei Nygren trotz der vier jüngsten Niederlagen noch keine Alarmglocken. «Klar, jetzt spüren wir das Messer am Hals. Und wir brauchen Punkte, das ist Fakt», bemerkt der Schwede. «Aber wir sind noch immer in den Top 6 klassiert. Und wir haben eine grosse Chance, die ‹Regular Season› unter den ersten Sechs zu beenden. Zu Beginn der Saison sprang der Puck für uns, und zudem hatten wir das nötige Glück. Zurzeit ist das Gegenteil der Fall. Der Puck prallt vom Pfosten zurück wie gegen Lausanne glich zwei Mal, statt dass er ins Tor fällt. Ich sage immer: Im Hockey wechseln solche Phasen.» Natürlich weiss Nygren, dass dies nicht von allein geschieht. «Wir müssen uns das Glück wieder erkämpfen und kleine Details, die zurzeit gegen uns laufen, wieder besser machen. Wir wissen, dass wir das können.»

Olympia ohne Nygren

Abgehakt ist für Nygren das Thema «Olympische Spiele». Von den drei HCD-Schweden erhielt am letzten Freitag nur Mathias Bromé ein Aufgebot für Peking, Nygren und Dennis Rasmussen hingegen nicht. «Seit der letzten Weltmeisterschaft habe ich nichts mehr vom schwedischen Nationalcoach Johann Garpenlöv gehört. Ich ging deshalb davon aus, dass sie mich für die Olympischen Spiele nicht mehr wollten. Für mich ist das kein Drama. Der Coaching-Staff plante offenbar ohne mich. Das akzeptiere ich», sagt Nygren. Auf die Titelchancen seiner Landsleute angesprochen, meint er: «Wenn ich das schwedische Olympia-Kader betrachte, handelt es sich um ein gutes Team. Diesem wünsche ich nur das Beste. Schweden kann zweifellos um eine Olympia-medaille spielen.»

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