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«Meine Vorfreude ist riesig»

Nächstens beginnt das «Pee-Wee Tournament» in Quebec, das als inoffizielle Eishockey-Weltmeisterschaft für U13-Teams gilt. Regelmässig haben auch Davoser Junioren daran teilnehmen können.

Pascal
Spalinger
01.05.22 - 12:00 Uhr
Eishockey
Nico Sieber freut sich auf das «Pee-Wee-Tournament» Quebec.
Nico Sieber freut sich auf das «Pee-Wee-Tournament» Quebec.
zVg

Das «Pee-Wee Tournament» Quebec hat zwar bereits eine mehr als 60 Jahre lange Tradition, und mancher spätere Superstar der Hockey-Szene hat dort seine ersten internationalen Erfahrungen sammeln können. Für Kinder ist die Atmo-sphäre einmalig, denn die Quebecois gelten als hockey-verrückt, und die Turnierspiele sind immer gut besucht. Es kann also durchaus vorkommen, dass die Teams vor über 1000 Zuschauenden spielen – etwas, das in der Schweizer Nachwuchsmeisterschaft nur selten vorkommt. Die Teilnehmenden werden während des zweiwöchigen Turniers, das heuer vom 1. bis 15. Mai durchgeführt wird, wie kleine Stars behandelt und nehmen jeweils viele positive Eindrücke mit nach Hause. Diesmal sind 144 Teams aus 13 Staaten gemeldet, darunter auch mehrere Equipen aus der Schweiz. 

Als Davoser unter Zürchern

Eine der Schweizer Organisationen, die regelmässig ein Team an das Grossturnier in Kanada schicken, sind die ZSC Lions. Sie sorgen jeweils als «Pee-Wee Lions» für Furore und wollen dies auch heuer wieder machen. Dabei zählen sie auch auf Verstärkungsspieler aus der ganzen Schweiz – immer wieder auch welche aus Davos. In diesem Jahr fährt die Equipe unter Leitung von Sergio Soguel nach Quebec, eines in Davos bestens bekannten Mannes. Aus Davos hat diesmal Nico Sieber, Stürmer der U13-Elit-Junioren des HCD, den letzten Kaderschnitt geschafft, der nach drei Testtrainings gezogen wurde. Er sei sehr froh, dass das «Pee-Wee Tournament» – das eigentlich bereits vom 8. bis 22. Februar hätte stattfinden sollen, dann aber wegen Corona verschoben wurde – nun im Mai stattfinde, erklärt der 13-Jährige auf Anfrage. «Im Februar war ich just am Abflugtag an Corona erkrankt. Nun bin ich gesund.» Es sei schon speziell, als HCD-Akteur für zwei Wochen mehrheitlich unter Zürchern zu weilen. Aber schliesslich sei man in Kanada ja als Team unterwegs, weshalb die Herkunft eine untergeordnete Rolle spiele. 

«Lasse alles auf mich zukommen»

Nicos Vorfreude auf das «Pee-Wee-Abenteuer» ist riesig: «Es ist toll, als 13-Jähriger nach Kanada zu reisen und dort Hockey spielen zu dürfen. Ich freue mich auf alles und lasse das Ganze auf mich zukommen.» Zu Beginn habe er kaum glauben können, dass er die Qualifikation für die «Pee-Wee-Lions» geschafft habe. Inzwischen hat die Ungläubigkeit grossem Stolz Platz gemacht, «etwas so Grosses erleben zu dürfen». Natürlich hat sich das Team im Rahmen der Möglichkeiten auf den Grossanlass in Übersee vorbereitet und mehrere Trainings-Zusammenzüge durchgeführt. Zudem habe man unter anderem auch zwei Trainingspartien gegen «Kloten Pee-Wee» ausgetragen, die beide knapp verloren gingen, erklärt Nico. Als Team wolle man in Kanada möglichst oft gewinnen, vor allem aber auch Spass haben und viele Erfahrungen sammeln. «Ich selber werde alles geben und hoffentlich möglichst viel Freude haben.» Dafür hat der Sechstklässler, der im Sommer in die Talentschule wechseln wird, zu Hause in der Garage zusätzliche private Trainingseinheiten absolviert.

Schon sehr früh angefangen

Nico stand schon sehr früh das erste Mal auf Schlittschuhen: «Ich durfte schon mit dreieinhalb Jahren in die Hockeyschule». Die Sportart macht ihm heute noch gleich viel Spass wie zu Beginn. Bis zur vierten Klasse fuhr er auch noch wettkampfmässig Skirennen, musste dann aber eine Entscheidung treffen, «und da habe ich mich für den HCD entschieden». Seinen Entscheid habe er bis heute noch nie bereut – umso mehr, als nun ein spannendes Abenteuer auf den 13-Jährigen wartet. Am Eishockey gefällt ihm eigentlich alles, vor allem aber, dass man seine Emotionen ausleben könne. «Man muss gut Schlittschuh laufen können, aber auch taktisch auf der Höhe sein. Vor allem aber ist es eine Team-Sportart, bei der ich mit meinen Kollegen zusammen Siege erringe und Niederlagen erleide.» 

Das Schlittschuhlaufen nennt Nico dann auch als seine grösste Stärke. Zudem könne er gut an seine Leistungsgrenzen gehen – passend also zu seinen Idolen Andres Ambühl, Nico Hischier und Connor McDavid. Als grossen Traum nennt Nico – der neben Hockey auch noch Skifahren und Sport allgemein zu seinen Hobbys zählt – einmal in der NLA spielen zu können. «Wenn es dann zu mehr reichen sollte, würde ich gerne nach Finnland oder Schweden gehen und vor dort den Sprung in die National Hockey League, die stärkste Hockeyliga der Welt, schaffen.» Vorerst gilt Nicos Konzentration jedoch erst einmal seinem ersten ­Kanada-Abenteuer: dem «Pee-Wee Tournament» Quebec.

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