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Nächster Kantersieg: Die Schweiz schlägt Kasachstan gleich mit 5:0

Drittes Spiel, dritter Sieg, drittes Mal zu null. Das Schweizer Nationalteam befindet sich an der WM weiterhin voll auf Kurs. Gegen Kasachstan gibt es ein 5:0.

Roman
Michel
16.05.23 - 18:51 Uhr
Eishockey
Frühe Führung: Tobias Geisser bringt die Schweiz in Führung.
Frühe Führung: Tobias Geisser bringt die Schweiz in Führung.
Bild Tomas Kalnins / Keystone

Das Spiel: So schnell traf die Schweiz an diesem Turnier noch nie. Nach fünf Minuten geht das Team von Patrick Fischer mit dem ersten gefährlichen Abschluss in Führung. Einen Abschluss von Haas pariert der kasachische Goalie zwar noch, beim Nachsetzer von Geisser ist er dann aber machtlos. Die Schweizer bestimmen auch in der Folge den Rhythmus, wirbeln teilweise durch das gegnerische Drittel. Und müssen hinten doch immer auf der Hut sein bei den schnellen Gegenstössen Kasachstans. Ein Manko: Die Chancenauswertung. Am Ende des Startdrittels verpassen es die Schweizer im Powerplay nachzulegen. Kurz darauf scheitert Malgin solo am gegnerischen Torhüter. Das Torschussverhältnis nach einem Drittel: 17:4. 

Die Überlegenheit der Schweizer wird im Mittelabschnitt noch drückender. Corvi und vor allem Malgin verpassen den zweiten Treffer aus besten Positionen. Wenns mit dem feinen Durchspielen nicht klappt, muss manchmal die Brechstange her. Fora zieht nach 28 Minuten von der blauen Linie ab, Herzog lenkt unhaltbar ab. Voilà, 2:0. Damit ist die Ketchup-Flasche offen: Nur drei Minuten später trifft Riat (bei seinem ersten WM-Einsatz) nach starkem Einsatz seiner Sturmkollegen hinter der Bande. Und kurz vor der zweiten Pause trifft Glauser nach herrlicher Kombination zum vermeintlichen 4:0. Die Schiedsrichter geben den Treffer wegen Goaliebehinderung aber nicht. 

Lange müssen die Schweizer aber nicht auf Treffer Nummer 4 warten. Dieser fällt nach wenigen Sekunden im Schlussabschnitt im Powerplay durch Niederreiter. Zehn Minuten vor dem Ende trifft auch Loeffel noch – nach einem tollen Scheibengewinn von Senteler, der danach sofort umschaltet und so den Abpraller erzwingt, den der Torschützel verwertet. 5:0. Und gleichzeitig das Schlussresultat. Die Schweiz führt die Gruppe B weiter an. Mit drei Siegen und 15:0 Toren. 

Das fiel auf:

  • Abwehrchef Janis Moser steht nicht im Aufgebot der Schweizer. Er sei nicht fit, heisst es vom Schweizer Verband. «Aber er ist nicht verletzt.»
  • Kevin Fiala gibt sein WM-Debüt – wirblig, schnell und extrem präsent. Der Stürmer ist eine Bereicherung für dieses Team. Spielt im Powerplay zusammen mit Nino Niederreiter. 
  • Nach der Partie gegen Norwegen ärgerten sich die Schweizer über die zu vielen Strafen. Gegen Kasachstan ist das Problem behoben: kein einziger Schweizer muss auf die Strafbank. 
  • Im dritten Spiel spielt die Schweiz zum dritten Mal zu null – ist an dieser WM seit 180 Minuten ohne Gegentor. Eine beeindruckende Statistik. 
WM-Debüt: Kevin Fiala hat bei seinem ersten Einsatz schon einiges zu erklären.
WM-Debüt: Kevin Fiala hat bei seinem ersten Einsatz schon einiges zu erklären.
Bild Salvatore Di Nolfi / Keystone

Die Bündner:

Coach Patrick Fischer lässt erstmals eine reine Bündner Sturmlinie auflaufen: Corvi, Niederreiter und Ambühl stürmen zusammen in einer Formation. 

  • Nino Niederreiter: Herrlicher Pass bei Corvis Grosschance zu Beginn des Mittelabschnitts. Ist erneut extrem präsent und schiesst beim 4:0 im Powerplay sein drittes WM-Tor. 
  • Andres Ambühl: Wie schon in den ersten Spielen bemüht, sorgt in der gegnerischen Defensive für viel Wirbel. Aber das Glück ist an dieser WM noch nicht auf seiner Seite. Das zeigt sich im Mitteldrittel, als er einen Puck mit der Hand clever runter nimmt und danach aus bester Position an der Scheibe vorbeischlägt. 
  • Enzo Corvi: Das Zusammenspiel mit Kumpel Niederreiter klappt immer besser. Und: Er verrichtet auch wertvolle Defensivarbeit wenn gefordert. Vergibt zum Start des zweiten Drittels völlig frei vor dem gegnerischen Goalie. 
  • Robert Mayer: Im ersten Spiel sass er auf der Bank. Im zweiten Spiel stand er im Tor – und blieb ohne Makel. Im dritten Spiel nimmt Robert Mayer auf der Tribüne Platz. Genoni steht zwischen den Pfosten, Joren van Pottelberghe, bisher zwei Mal überzählig, ist Ersatzgoalie. 

So gehts weiter:

Nach einem freien Mittwoch folgt die Partie gegen die Slowakei am Donnerstag. Nico Hischier und Jonas Siegenthaler dürften zu ihren ersten Einsätzen an dieser WM kommen. 

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz.

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