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Arosa-Captain Amstutz nach Derbypleite: «Haben unser Konzept völlig verloren»

Gleich mit 1:6 verliert der EHC Arosa das Derby gegen Chur. Der Aroser Captain Reto Amstutz spart nicht mit Kritik. Auf Churer Seite sieht man primär einen Grund für den Sieg.

Roman
Michel
15.01.23 - 08:43 Uhr
Eishockey
Nichts zu holen: Arosa kassiert in Chur gleich sechs Gegentore.
Nichts zu holen: Arosa kassiert in Chur gleich sechs Gegentore.
Bild Livia Mauerhofer

Es gibt in dieser Saison für den EHC Arosa eine Konstante: die starke Defensive. 38 Gegentore haben die Schanfigger in 23 Runden erst kassiert. Einsamer Rekord in der My Hockey League. In den letzten beiden Partien gegen Düdingen (1:5) und gegen Chur (1:6) kamen gleich elf Treffer dazu – über ein Fünftel aller Gegentore in dieser Saison! 

Im Derby war vor allem das Mitteldrittel defensiv desolat: fünf Gegentore innert 13 Minuten. «Wir sind nach dem 0:1 eingebrochen, haben unser Konzept total verloren», sagt Arosa-Captain Reto Amstutz. «Ein Teil unserer Mannschaft lässt nach dem Rückstand den Kopf hängen und hadert mit sich selbst. Das darf nicht passieren.» Ärgerlich auch, dass bloss 33 Sekunden nach dem 1:3-Anschlusstreffer aus Aroser Sicht gleich das 1:4 fiel. «Nach unserem Tor darf das nicht sein. Da müssen die Jungs noch etwas lernen», so Arosa-Trainer Rolf Schrepfer. Er gab aber auch zu: «Chur war die bessere Mannschaft und hat absolut verdient gewonnen.»

 

«Tabelle aufhängen? Wäre falsch»

Auf Churer Seite freut man sich über den sechsten Sieg in Serie. «Wir haben unser Spiel konsequent durchgezogen und unsere Chancen verwertet. Das war der ausschlaggebende Punkt», sagt Stürmer Mischa Bleiker. Ähnlich klingt es bei Trainer Reto von Arx: «In den ersten beiden Derbys der Saison kreierten wir zu wenig Druck aufs Tor. Heute waren wir von Beginn an bereit und schossen in den richtigen Momenten unsere Treffer.»

Mit zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Arosa grüsst der EHC Chur nun von der Tabellenspitze der My Hockey League. Wird die Tabelle nun ausgeschnitten und über dem Bett aufgehängt? «Das wäre die falsche Reaktion», so Bleiker. «Wir müssen einfach so weitermachen. Match für Match. Training für Training.» Und das nächste Bündner Derby kommt ja auch schon bald: Mitte Februar in Arosa. 

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz.

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