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Davos verhinderte das Saisonende in Rapperswil-Jona in extremis

Selten stimmte die Floskel, dass Glück und Pech nahe beieinander sind, so wie am Samstag in Rapperswil-Jona. Mit zwei Toren in den letzten zwei Minuten sprang Davos dem Playoff-Tod von der Schippe.

Agentur
sda
03.04.22 - 09:55 Uhr
Eishockey

Vor allem bei den Niederlagen in den Spielen 2 und 3 haderten die Exponenten des HC Davos ausgiebig mit dem Pech. Feldüberlegen machten die Bündner aber viel zu wenig aus ihren Chancen und scheiterten auch immer wieder an der Torumrandung. In den letzten beiden Partien änderte das Bild aber um 180 Grad. Ein Pfostenschuss beim 0:2 am Donnerstag in Davos und gleich sieben (!) Treffer an Latte und Pfosten am Samstag beklagten nun die Lakers und verpassten so ihre ersten beiden Matchpucks.

Andres Ambühl, der Captain, Routinier und Torschütze zum rettenden 2:2 am Samstag der Davoser, redete danach nicht um den heissen Brei herum. «Glück und Pech sind nahe beieinander», griff er kurz vor Mitternacht und nach dem 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung in die Phrasenkiste. «Heute hatten wir das Glück sicher auf unserer Seite.»

«Sehr schade»

Auf der anderen Seite des Eisfelds wollte man nicht zugeben, wie sehr man enttäuscht ist. Bis 2:03 Minuten vor Schluss sahen die Lakers wie der sichere - und verdiente - Sieger aus. Die dritte Halbfinal-Qualifikation der Vereinsgeschichte war zum Greifen nah. «Das ist sehr schade», liess sich der Verteidiger David Aebischer immerhin entlocken. «Wir waren während 60 Minuten das bessere Team und hatten mehr Chancen.» Sie hätten dem Gegner nicht viel gegeben. «Ausser in den letzten drei Minuten.»

Wie verkraftet man eine derartige Enttäuschung? Das wird sich am Montag in Davos zeigen, wenn die Lakers zu ihrem dritten Matchpuck kommen. «Wir bleiben positiv», macht sich der PostFinance-Topskorer Gian-Marco Wetter Mut. «Wir sind immer noch 3:2 vorne.»

Überglücklich und erleichtert

Das Momentum liegt aber nun ganz klar auf Seiten des Rekordmeisters. «Wir sind überglücklich, dass wir noch am leben sind. Wir sind extrem erleichtert, dass es weiter geht», brachte der alte Fuchs Ambühl die Stimmung nach gut 83 Minuten auf den Punkt. Und plötzlich weicht die ernste Miene einem leichten Lächeln. «Es hat Spass gemacht.» Immerhin spielte der 38-jährige Ur-Davoser den längsten Match seiner langen Karriere.

Eines weiss er aber ganz genau. Das Glück ist ein höchst flatterhafter Begleiter, es muss jedes Mal wieder von Neuem umworben werden. Die Davoser tun gut daran, es nicht wieder auf die letzten drei Minuten ankommen zu lassen. «Von Anfang an eine gute Teamleistung abliefern», lautet deshalb das Rezept der Davoser für Montag. Für die Rapperswiler ist es noch simpler: «Wie am Samstag spielen. Ausser in den letzten drei Minuten.»

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