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Freilichtspiele, Origen und Opern im Engadin

Am Donnerstagabend ist Premiere von Frech, den Freilichtspielen Chur. In diesem Jahr geht es um 500 Jahren Reformation. Das klingt langweilig, ist es aber überhaupt nicht. Denn «Comander – Glaube Wissen Macht» –  ist so etwas wie ein Mittelalter-Krimi. Tatsächlich haben gleich zwei der Mitwirkenden etwas mit dem Fernseh-«Tatort» zu tun. Anna-Katharina Müller, bekannt aus «Wilder» und «Tatort» spielt eine der Hauptrollen. Und geschrieben hat das Stück der «Tatort»-Autor Felix Benesch. Die Hauptfigur Comander selbst wird vom bekannten Bündner Schauspieler Christian Sprecher verkörpert. Zu sehen ist das alles insgesamt elf Mal bis zum 10. August vor dem Comanderzentrum in Chur.

Origens Kulturfestival ist schon in vollem Gange. In den letzten Jahren hat es sich in der Tanzwelt herumgesprochen, dass die spannendsten Ballettaufführungen im Turm auf dem Julierpass zu sehen sind. Jetzt, wo der ungewöhnliche Theaterbau kurz vor seinem Abriss steht, wollen alle Choreografen der berühmten Kompagnien unbedingt noch einmal dort ein Ballett kreieren. Heute und die nächsten Tage ist dort «Anima Mundi» von Sébastien Bertaud zu sehen unter Mitwirkung von Tänzerinnen und Tänzern der Pariser Oper.

Bei der Opéra Engiadina steht in diesem Jahr mit «Las secretezzas da Susanna» eine romanische Kaffee-Oper auf dem Programm. Dabei handelt es sich um ein eher unbekanntes Stück von Ermanno Wolf-Ferrari. In leichter Abwandlung des Originals von 1909 trinkt Susanna in der Engadiner Fassung in aller Heimlichkeit Kaffee der Marke Badilatti und raucht dabei Zigaretten, worauf der Ehemann Verdacht auf einen Geliebten schöpft. Es singen die Bündner Opernlieblinge Sara-Bigna Janett und Flurin Caduff. Aufführungen sind ab Samstag in verschiedenen Hotels und Bühnen vom Unterengadin bis ins Bergell.

Ruth Spitzenpfeil ist Kulturredaktorin der «Südostschweiz» und betreut mit einem kleinen Pensum auch regionale Themen, die sich nicht selten um historische Bauten drehen. Die Wahl-St.-Moritzerin entschloss sich nach einer langen Karriere in der Zürcher Medienwelt 2017, ihr Tätigkeitsfeld ganz nach Graubünden zu verlegen. Mehr Infos

Ruth Spitzenpfeil

20.07.23 - 12:15 Uhr
Kultur
Bild Olivia Aebli-Item