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Vorausschauend für die nächste Generation

Andrea Guler, Gemeinderat in der zweiten Legislaturperiode, ist überzeugt, dass der Rohstoff Holz viele Optionen für die Zukunft bereithält, ebenso wie der Ort Klosters, wo eigentlich schon vieles v

Conradin
Liesch
16.04.22 - 16:09 Uhr
Politik
Gemeinderat Andrea Guler
Gemeinderat Andrea Guler
ZVG

Andrea Guler ist in Klosters aufgewachsen. Nachdem er die Mittelschule in Schiers absolviert hatte, studierte er fünf Jahre als Forstingenieur in Zürich und schloss das Studium mit dem eidgenössischen Diplom ab. Zurück in Klosters führte er zuerst ein eigenes Forstingenieurbüro, bevor er bei der «Tur GmbH» einstieg. Mittlerweile ist Andrea Guler Chef des Unternehmens, welches neun Leute beschäftigt. Das Büro befasst sich mit Naturgefahren, alpinem Ingenieurbau und der Natur und Umwelt. «Der Job bereitet mir Freude» bekräftigt er, «spannend ist dabei, dass wir bei jeder Steinschlag- oder Lawinenverbauung von einer anderen Ausgangslage ausgehen. Dazu kommen diese Schutzprojekte, die ja durch öffentliche Gelder finanziert werden, auch der Allgemeinheit zu Gute. Dadurch sind wir verpflichtet, die Finanzen wirtschaftlich einzusetzen, sodass der Nutzen immer höher als die Kosten ist. Es ist hübsch», ergänzt er, «wenn man dort, wo man seine Wurzeln hat, täglich sehen kann, was man mitgestaltet hat.»

Vorausschauend für die nächste Generation

Es ist Andrea Guler wichtig, was in seiner Heimat geschieht, und er will dies mitgestalten: «Auch die nächste Generation soll hier leben, wohnen und eine Existenz haben können.»

Ein Thema, welches ihn beschäftigt, ist der Tourismus: Die Bereitstellung eines Campingplatzes erachtet er als dringlich. Das kann sich Andrea Guler so vorstellen, dass die Gemeinde den Platz erstellt und dann ein Betreiber gesucht wird. «Mit der Politik müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, damit sich die Leute darin bewegen können. Man muss nicht immer nur im Grossen denken, auch kleinere Projekte sind wichtig.»

Wie zum Beispiel im Langlauf. So sieht er im Biathlon ebenfalls ein grosses Potenzial: «Es ist wichtig, dass wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen», sagt er. «Für die Kinder ist das ein Riesenplausch, denn es braucht nicht nur Leistung, sondern auch Konzentration.» In diesem ­Zusammenhang bedauert er den Wegfall des Provisoriums beim Schulhaus Bündelti – es wurde verkauft (die beiden ­anderen Provisorien im Dorf und in Serneus noch nicht): «Ein Ersatz des Aufwärmraumes für die JO sowie für den Schiessstand erachte ich als wichtig».

Holz und Energie

Energie ist ein weiterer Punkt, der Andrea Guler interessiert: «Ich komme von der Waldseite her und weiss, dass im Rohstoff Holz ein grosses Potenzial vorhanden ist. Das betrifft nicht nur die Gemeinde, sondern die ganze Region. Er könnte sich gut vorstellen, dass eine Sägerei im Tal diesen Rohstoff veredeln könnte und wir die Wertschöpfung in der Region be­halten können: «Die Gemeinden könnten, zusammen mit dem Forstbetrieb Madrisa, auch im Bereich Schnitzelproduktion etwas machen», schlägt er vor. Wichtig ist für ihn, dass mit dem Rohstoff Holz im Tal gearbeitet wird, er ist überzeugt, dass die Öffentlichkeit bereit ist, dies auch mitzutragen», und ergänzt: «Als Energiestadt dürfte Klosters da mehr machen.».

Egal, um welches Thema es sich handelt, Andrea Guler ist der Meinung, dass ­solche politischen Geschäfte breit abgestützt werden sollten und nicht nur durch den Gemeinderat; so helfen auch Interessensgemeinschaften mit, eine Meinung zu bilden. Als Gemeinderat vermisst er ein wenig Anregungen und Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

Das Bereitstellen von Bauland durch die Gemeinde ist für ihn noch nicht abgeschlossen: «Hier braucht es ein Umdenken, denn wir haben nicht x-beliebig Platz. Ich kann mir auch das Bauen durch Genossenschaften vorstellen und glaube, wir müssen das erst mal kennenlernen.

«Das verbessern, was wir haben»

Auch die Aktivitäten zum 800-Jahre-Jubiläum von Klosters gefallen Andrea Guler: «Ein Fest von und für uns Klosterser. Wir sind damit auf einem guten Weg und kommen jetzt in eine Aufwärtsspirale», ist er überzeugt: «Klosters soll Klosters bleiben, auf dem aufbauen, was Klosters ausmacht und das verbessern, was nötig ist. Denn die Leute kommen hierher, wegen dem, was wir haben.» Hier kommt der Waldexperte wieder zum Vorschein: «Der Nachhaltigkeitsbegriff kommt ja aus dem Wald: Nutze nicht mehr, als nachwächst, damit auch die nächsten Generationen etwas davon haben.»

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