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Papst nach umstrittener Ukraine-Äusserung: Krieg ist Wahnsinn

Nach heftiger Kritik an seiner Äusserung zum Hissen der «weissen Flagge» im Ukraine-Krieg hat sich Papst Franziskus nicht zu der Kontroverse erklärt. Bei der traditionellen Generalaudienz am Mittwoch rief das Oberhaupt der katholischen Kirche allgemein zum Gebet gegen Krieg auf.

Agentur
sda
13.03.24 - 13:52 Uhr
Politik
Papst Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Foto: Andrew Medichini/AP
Papst Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Foto: Andrew Medichini/AP
Keystone/AP/Andrew Medichini

«Beten wir zum Herrn, dass er uns die Gnade schenke, diesen Wahnsinn des Krieges zu überwinden, der immer eine Niederlage ist», sagte der 87-jährige Pontifex vor zahlreichen Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.

Äusserungen des Papstes in einem Interview des Schweizer Fernsehens lösten jüngst weltweit massiven Widerspruch aus. Dort sagte er: «Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln.» Angesprochen auf Forderungen nach «Mut zur Kapitulation, zur weissen Fahne» antwortete er: «Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weissen Fahne hat, zu verhandeln.»

Mit Spannung wurde erwartet, ob Franziskus seine Worte in der Generalaudienz klarstellen oder erklären würde. Nach internationaler Kritik versuchte der Heilige Stuhl in den vergangenen Tagen, die Papst-Äusserungen zurechtzurücken. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni widersprach etwa Darstellungen, der Papst habe die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert.

Am Mittwoch erzählte Franziskus davon, dass man ihm den Rosenkranz eines jungen Soldaten gegeben habe, der an der Front gestorben sei. «Viele junge Menschen, viele junge Menschen sterben», sagte er sichtlich berührt und rief dann zum Gebet gegen Krieg auf.

Erneut liess Franziskus wegen seiner anhaltenden Erkrankung der Atemwege seine Ansprache von einem Mitarbeiter vorlesen. Erst zum Ende ergriff er das Wort, musste allerdings wegen Hustens kurze Pausen einlegen.

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