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Italiens Regierungschefin Meloni kommt zu Ukraine-Friedenskonferenz

Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni kommt zur Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock in Nidwalden. Bundespräsidentin Viola Amherd nahm die Zusage bei ihrem Besuch in Rom entgegen, wo sie am Freitag Meloni und Staatspräsident Sergio Mattarella traf.

Agentur
sda
03.05.24 - 22:18 Uhr
Politik
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni (rechts) begrüsst Bundespräsidentin Viola Amherd in ihrem Amtssitz Palazzo Chigi in Rom.
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni (rechts) begrüsst Bundespräsidentin Viola Amherd in ihrem Amtssitz Palazzo Chigi in Rom.
KEYSTONE/EPA/ANGELO CARCONI

Die italienische Regierungschefin habe ihr versichert, dass sie dies für eine «sehr wichtige Initiative der Schweiz» halte, sagte Amherd dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS.

Meloni informierte ihren Gast auch über die Ziele des italienischen G7-Vorsitzes. Die sieben am stärksten industrialisierten Länder der Welt werden vom 13. bis 15. Juni im süditalienischen Apulien zusammenkommen, kurz vor dem Friedensgipfel zur Ukraine.

Am Samstag begibt sich Amherd in den Vatikan zu einer Audienz bei Papst Franziskus. Bei den Gesprächen mit dem Papst und dem Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin - der Nummer Zwei im Kirchenstaat - werde das Thema Frieden ein zentrales Thema bilden, sagte Amherd am Freitagabend vor den Medien in Rom. Sie werde den Vatikan an die Einladung zur hochrangigen Ukraine-Friedenskonferenz erinnern.

Amherd will Papst auf Missbrauch ansprechen

Beim Treffen im Vatikan werde sie auch die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ansprechen, sagte Amherd. Der Bundesrat erwarte von der Kirche eine wirksame Missbrauchsbekämpfung und umfangreiche Präventionsmassnahmen.

Zudem werde sie die Gleichberechtigung von Frau und Mann in der katholischen Kirche zur Sprache bringen. Für die Menschen in der Schweiz sei die Gleichberechtigung Alltag, und es sei für sie nicht nachvollziehbar, dass Frauen von Kirchenämtern und -diensten ausgeschlossen seien und sich nicht an allen Entscheidungsprozessen beteiligen könnten, sagte die Bundespräsidentin.

Ein weiteres Thema wird die neue Kaserne für die päpstliche Schweizergarde bilden, die nicht der Vatikanstaat, sondern eine private Schweizer Stiftung baut. Der Vatikan leistet wie der Bund und verschiedene Kantone einen Beitrag. Von den für den Neubau nötigen 50 Millionen Franken fehlen noch 1,5 Millionen.

Am Montag nimmt Amherd wie bereits im vergangenen Jahr an der Verteidigung der neuen Rekruten der Schweizergarde teil. Diese findet immer am Jahrestag der Plünderung Roms, dem Sacco di Roma vom 6. Mai 1527, statt. Damals fielen 147 Schweizergardisten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII.

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