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Oberengadiner Bevölkerung will nicht ganz zusammenspannen

Wie soll die Zusammenarbeit der drei Oberengadiner Gemeinden Sils, Silvaplana und St. Moritz in Zukunft aussehen? Die Bevölkerung hat ihre Meinung geäussert. 

Südostschweiz
27.12.21 - 15:44 Uhr
Politik
Wie gestalten wir in Zukunft unser Miteinander? Die drei Oberengadiner Gemeindepräsidenten (v. l.) Christian Jenny (St. Moritz), Barbara Aeschbacher (Sils) und Daniel Bosshard (Silvaplana) brechen auf zu neuen Ufern.
Wie gestalten wir in Zukunft unser Miteinander? Die drei Oberengadiner Gemeindepräsidenten (v. l.) Christian Jenny (St. Moritz), Barbara Aeschbacher (Sils) und Daniel Bosshard (Silvaplana) brechen auf zu neuen Ufern.
Pressebild

Die drei Oberengadiner Seengemeinden Sils, Silvaplana und St. Moritz arbeiten bereits in mehreren Bereichen zusammen. Damit diese Zusammenarbeit noch besser und effizienter gestaltet werden kann, liessen die zuständigen Gemeindebehörden von der Fachhochschule Graubünden (FHGR) in den letzten knapp zwei Jahren eine Auslegeordnung der aktuellen Situation erstellen. Am 1. Dezember wurde diese der Bevölkerung präsentiert:

Die Gemeinden würden in verschiedenen Bereichen an ihre Leistungsgrenzen kommen, konstatierte Ursin Fetz von der FHGR an jener Informationsveranstaltung. Zum Beispiel bei der Infrastruktur, dem Gemeindevorstand oder bei der Verwaltung. Fetz hielt fest, dass regionale Zusammenarbeitsstrategien einen hohen Nutzen bringen würden. Sein Auftrag beinhaltete auch, sowohl eine Fusion wie eine interkommunale Zusammenarbeit zu prüfen. Bevor aber über die Zukunft der drei Gemeinden bestimmt wird, sollte die Bevölkerung mittels eines Fragebogens ihre Meinung zur Zukunft der drei Gemeinden äussern. Die Resultate dieser Umfrage liegen nun vor, wie die Gemeinde St. Moritz am Montag mitteilte. 

Status quo ist gut

836 Fragebogen wurden ausgefüllt retourniert. 452 Personen – rund 55 Prozent – beurteilen die aktuelle Zusammenarbeit der drei Gemeinden als gut. Eine verstärkte Zusammenarbeit in allen Bereichen wird von der Mehrheit als sinnvoll erachtet, vor allem bei der Gemeindepolizei, der Feuerwehr, dem Forstwesen und der Energieversorgung. Im Bereich der Schule erhielt der Status quo, also eine Weiterführung wie bisher, die grösste Zustimmung. 

Bezüglich der Art der Zusammenarbeit wünschen sich 47 Prozent der Befragten eine verstärkte Zusammenarbeit der drei Gemeinden, 22 Prozent bevorzugen eine Gemeindefusion, 16 Prozent eine Fusion des gesamten Oberengadins.

Trais Lajs Engadin und eine verstärkte Zusammenarbeit

Auch zu einem künftigen gemeinsamen Gemeindenamen konnte sich die Bevölkerung äussern. 41 Prozent sprachen sich für den Namen Trais Lajs Engadin aus, 19 Prozent für Oberengadin/Engadin’Ota, 17 Prozent für St. Moritz/San Murezzan und noch neun Prozent Zustimmung erhielt der Name St. Moritz Lakeside.

Gemäss Mitteilung wird die Arbeitsgruppe zu Beginn des neuen Jahres die abschliessende Auswertung mit allen Antworten erhalten. Das weitere Vorgehen soll zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt werden, wie bereits an der Informationsveranstaltung von Anfang Dezember bekannt gegeben wurde.

Die Umfrage sei nicht repräsentativ, Mehrfachteilnahmen seien in Kauf genommen worden, heisst es zudem in der Mitteilung. Die Ergebnisse sowie weitere Informationen zu diesem Projekt gibt es hier: www.dialog-seengemeinden.ch. (sz)

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