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Nur noch zwei Standorte für das EW

Erneut bittet die Gemeinde die Bevölkerung zur Mitwirkung (DZ vom 1. September). Noch bis zum 30.  September soll sie sich zur Konzentration der EWD-Betriebe an lediglich zwei Standorten äussern. Denn damit einher geht eine Teilrevision des Zonenplans.

Barbara
Gassler
10.09.23 - 11:34 Uhr
Politik
Folgt die Bevölkerung den Vorschlägen des Kleinen Landrats, wird hier bald die neue Betriebszentrale des Davoser Elektrizitätswerks stehen.
Folgt die Bevölkerung den Vorschlägen des Kleinen Landrats, wird hier bald die neue Betriebszentrale des Davoser Elektrizitätswerks stehen.
bg

Gegenwärtig betreibt die EWD AG ihr ­Geschäft im Ortsrayon Davos an nicht wenig als drei Standorten. Da ist einmal das aktuelle Hauptgebäude an der Talstrasse 35. Dann gibt es an der Riedstr. 16a eine weitgehend unbebaute, als Lager ­genutzte Parzelle, und an der Ecke von Tal- und Flurstrasse steht das sogenannte Unterwerk Platz. Von diesen drei Standorten befindet sich lediglich das Unterwerk Platz im Besitz des EW. Die beiden anderen gehören der Gemeinde und werden im Baurecht genutzt. «Diese sehr ­dezentrale Struktur bringt sowohl betriebliche als auch wirtschaftliche Nachteile mit sich», schreibt die Gemeinde denn auch in ihrer Begründung zur Mitwirkung. Schon seit längerem gebe es ­Bemühungen, die verschiedenen Geschäftsbereiche an möglichst wenigen Standorten zu konzentrieren. Ausgewählt wurde für die Verwaltung sowie lediglich leicht bis mässig störende Tätigkeiten der Standort des Unterwerks Platz, die verkehrs- und lärmintensiveren Tätigkeiten werden am Standort Kraftwerk Frauenkirch konzentriert.

Platz für neuen Wohnraum

Die Gemeinde wiederum sieht beim Rückfall ihrer Parzellen die Möglichkeit, auf diesen bezahlbaren Wohnraum für die ortsansässige Bevölkerung zu realisieren und damit gegen die Wohnungsnot anzugehen. Während es dafür allerdings noch keine Pläne gibt, sind jene für den Neubau eines neuen EW-Hauptsitzes schon relativ konkret. Sie sehen den Erhalt des bestehenden Unterwerks mit Trafo vor. Die übrigen Bauten sollen abgebrochen und an ihrer Stelle vier- bis fünfgeschossige Häuser erstellt werden. Darin sollen vorwiegend Büroräumlich-keiten, Lagerhallen sowie betriebs­notwendiger Wohnraum für Netz- und Pikettpersonal erstellt werden. Auch eine Hauswartswohnung sowie eine Parkierung im Untergeschoss sind vorgesehen. Damit dies realisiert werden kann, muss allerdings der bestehende Zonenplan angepasst werden. Der Standort Unterwerk Platz soll darum der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen (ZöBA) zugewiesen werden. Dabei will man allerdings nicht die vollen Möglichkeiten dieser Zone ausschöpfen. So sollen maximal fünf anstatt der sonst erlaubten sechs Stockwerke erstellt werden können. Auch wird für das Hauptgebäude der minimale Grenzabstand auf fünf Meter verdoppelt. Ausserdem soll auch für die EWD AG analog zu den umliegenden Bauten die für Wohnbereiche vorgesehene Empfindlichkeitsstufe III gelten. Damit solle eine angemessene Einordnung des geplanten Betriebszentrums in die bestehende Siedlung gewährleistet werden, begründet die Gemeinde die Einschränkungen.

Über die Zukunft dieses Areals an der Riedstrasse wird schon länger spekuliert.
Über die Zukunft dieses Areals an der Riedstrasse wird schon länger spekuliert.
bg

Konform mit dem Leitbild

Kürzlich erarbeitete die Gemeinde ein kommunales räumliches Leitbild, das im Januar auch beschlossen wurde. Dabei wurde das Gebiet zwischen Talstrasse und RhB-Gleis als «Umstrukturierungsgebiet mit Erhöhung der Dichte» gekennzeichnet, und es soll entlang der der Talstrasse zusätzlich für Gewerbenutzung gesichert werden. Dabei soll dessen Anteil erhalten und sogar erhöht werden. Doch die Umsetzung dieser Strategie und eine anschliessende Gesamtrevision der Nutzungsplanung nehme noch einige Jahre in Anspruch, stellt die Gemeinde fest. Daher werde die Teilrevision «Nutzungsplanung Betriebszentrum EWD» aufgrund der Dringlichkeit des Vor­habens vorgezogen. Sie entspreche der anstehenden Gesamtrevision und stehe nicht im Widerspruch dazu.

Nach Abschluss der laufenden Mitwirkung wird der Kleine Landrat die eingegangenen Rückmeldungen sichten und bearbeiten. Vonseiten der Gemeinde hofft man, die geplante Umzonung bereits nächstes Jahr dem Grossen Landrat und anschliessend auch dem Stimmvolk vorlegen zu können.

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