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Sting und Coldplay mit Petition gegen Todesstrafe für Rapper im Iran

Mehr als 100 Künstler wie Sting und die Band Coldplay sowie Menschenrechtsaktivisten fordern die Freilassung des zum Tode verurteilten iranischen Musikers Toomaj Salehi.

Agentur
sda
10.05.24 - 11:07 Uhr
Politik
ARCHIV - Ein großes Plakat steht bei einer Protestaktion gegen Irans Staatsführung auf dem Pariser Platz. Es zeigt den iranischen Rapper Toomaj Salehi. Foto: Paul Zinken/dpa
ARCHIV - Ein großes Plakat steht bei einer Protestaktion gegen Irans Staatsführung auf dem Pariser Platz. Es zeigt den iranischen Rapper Toomaj Salehi. Foto: Paul Zinken/dpa
Keystone/dpa/Paul Zinken

«Salehis Todesurteil ist der Höhepunkt dreijähriger juristischer Schikanen mit Festnahme, Gefängnis und Folter», heisst es in der Petition der Organisation Index on Censorship mit Sitz in London. Der Sänger habe in vielen seiner Lieder auf die Menschenrechtslage im Iran aufmerksam gemacht.

«Der Kunst muss es erlaubt sein, zu kritisieren, zu provozieren, zu hinterfragen und Autoritäten herauszufordern», betonen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner. «Kein Künstler sollte wegen der Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäusserung irgendeiner Art gerichtlicher Schikane ausgesetzt sein, geschweige denn zum Tode verurteilt werden.» Im Oktober 2023 war Salehi von Index on Censorship mit einem Preis für Meinungsfreiheit in der Kategorie Kunst ausgezeichnet worden.

Todesurteil im Zusammenhang mit Massenprotesten

Salehis Todesurteil war Ende April bekannt geworden. Die Nachricht löste im Iran, aber auch anderen Ländern der Welt Entrüstung aus. Die Entscheidung war im Zusammenhang mit Salehis Unterstützung für die Massenproteste im Iran im Herbst 2022 gefallen. Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten soziale und politische Missstände in dem Land angeprangert.

Die Komponistin und Pianistin Tamara Barschak rief weitere Künstlerinnen und Künstler auf, sich der Petition anzuschliessen. «Dass diesem armen Musiker wegen der Äusserung seiner Überzeugungen die Hinrichtung droht, ist entsetzlich», sagte Barschak der Zeitung «Guardian». «Alle sollten darüber sprechen.» Elli Brazzill von der Initiative Art Not Evidence sagte, insbesondere Protestmusik werde weltweit seit Jahrtausenden zensiert. «Aber dafür zum Tode verurteilt zu werden, ist einfach unvorstellbar.»

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