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Kanton Graubünden definiert weitere Massnahmen zur Suchtprävention

Die Bündner Regierung hat eine kantonale Strategie zum Thema Sucht verabschiedet. Gestärkt werden soll unter anderem die Gesundheitskompetenz.

Südostschweiz
19.12.23 - 13:54 Uhr
Politik
Aus Genussmittel kann Sucht werden: Der Kanton Graubünden trifft Massnahmen zur Gesundheitsförderung und zur Suchtprävention, welche Familien, Schulen, die Freizeit und den Arbeitsplatz Betroffener anspricht.
Aus Genussmittel kann Sucht werden: Der Kanton Graubünden trifft Massnahmen zur Gesundheitsförderung und zur Suchtprävention, welche Familien, Schulen, die Freizeit und den Arbeitsplatz Betroffener anspricht.
Archivbild

Gemäss einer vom Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegebenen Studie betragen die gesellschaftlichen Kosten von Sucht in der Schweiz 7,7 Milliarden Franken pro Jahr. Jeder siebte Todesfall in der Schweiz hat mit Rauchen zu tun, hinter jeder sechsten psychiatrischen Diagnose steht ein Alkoholproblem und bei der Hälfte aller Straftaten ist Alkohol im Spiel. Diese Zahlen sollen das Ausmass von Sucht zeigen. Wie der Kanton Graubünden am Dienstag mitteilt, wurde eine kantonale Strategie zu diesem Thema verabschiedet mit dem Ziel, in der Bevölkerung die physische und psychische Gesundheit zu fördern und die Folgen von Sucht zu mildern. Gemäss der Mitteilung werden dafür bestehende Angebote optimiert und die Koordination der relevanten Akteuren gestärkt.

Koordination und Sensibilisierung

In den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention und Suchthilfe habe der Kanton ein breites Netz mit lokalen Bedürfnissen. Dieses wird nun weiter angepasst. Zum einen wurde vom Sozialamt im Auftrag der Regierung ein Handlungs- und Orientierungsrahmen entwickelt, womit Zuständigkeiten innerhalb der kantonalen Verwaltung festgelegt wurden und somit eine bessere Qualitätssicherung der Suchthilfeangebote in Graubünden gewährt werden soll. Der Kanton orientiert sich hierfür an der nationalen Strategie für Sucht mit vier Säulen, wie aus der Mitteilung hervorgeht: Diese vier Pfeiler sind Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression.

Zum anderen soll die Sensibilisierung der Bevölkerung und deren Gesundheitskompetenz gezielt gefördert werden. Die Massnahmen betreffen hierbei laut der Mitteilung Familien, die Schule, die Freizeit und den Arbeitsplatz. Thematisiert wird sowohl der legale Konsum von Alkohol, Tabak oder Medikamenten wie auch der illegale Konsum von beispielsweise Cannabis, Heroin oder Kokain. Aber auch Suchtformen wie Geldspielsucht oder exzessive Internetnutzung rücken in den Fokus. «Gerade in kritischen Lebensphasen ist es für Betroffene wichtig, dass Sucht- und Risikoverhalten vom sozialen Umfeld erkannt wird. Professionelle Anlaufstellen bieten Unterstützung und helfen vorzubeugen», sagt Regierungsrat Marcus Caduff, Vorsteher des Departementes für Volkswirtschaft und Soziales.

Die kantonale Strategie Sucht wurde unter der Leitung der Koordinatorin Suchtprävention des Gesundheitsamts des Kantons Graubünden mit der Unterstützung von Interface Politikstudien Forschung Beratung AG im Zeitraum von März 2022 bis März 2023 erarbeitet. Die gesamte Strategie ist als Dokument des Kantons einsehbar. Weiter verweist der Kanton auf die kantonale Suchtberatung. (nua)

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