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Glarus will historische Ortsbilder erhalten

Der Kanton Glarus bietet Eigentümern von Altbauten die Möglichkeit, per standardisiertem Beurteilungsinstrument den Zustand und die Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Liegenschaften zu ermitteln.

Südostschweiz
21.01.21 - 16:54 Uhr
Politik
Eigentümer von Glarner Altbauten können künftig auf das Beurteilungsinstrument der Espace Suisse zurückgreifen.
Eigentümer von Glarner Altbauten können künftig auf das Beurteilungsinstrument der Espace Suisse zurückgreifen.
SYMBOLBILD / ARCHIV

Die Hausanalyse von Espace Suisse  dem Schweizer Verband für Raumplanung  ist ein standardisiertes Beurteilungsinstrument für Liegenschaften. Sie dient dazu, den Zustand eines Hauses zu beurteilen und dessen Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Der Kanton Glarus führt dieses Instrument nun ein, um Eigentümern von Altbauten die Möglichkeit zu bieten, das Potenzial eines Erhalts sowohl aus räumlicher als auch ökonomischer Sicht zu ermitteln.

Wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt, können damit günstige Alternativen zum ressourcenintensiven und für das Ortsbild oft nachteiligen Ersatzneubau aufgezeigt werden.

Testphase: Wohnen im Altbau

Gemäss der Mitteilung wird das Instrument von Espace Suisse in anderen Kantonen bereits erfolgreich eingesetzt. Nun hätten die Fachstelle Denkmalpflege und Ortsbildschutz des Kantons eine entsprechende Testphase gestartet, um die Hausanalyse auch in Glarus zu etablieren.

Mit der «aus wirtschaftlicher Sicht erfreulichen» Zunahme der Bautätigkeit im Glarnerland nehme der Entwicklungsdruck auf die Dorfkerne zu, heisst es weiter. Dementsprechend steige auch die Nachfrage nach neuen Wohnnutzungen in alter Bausubstanz.

Vor 1950 erstellte Liegenschaften sind besonders geeignet

Für die Hausanalyse besonders geeignet seien Liegenschaften, die vor 1950 erbaut wurden und aufgrund ihrer etwa unüblichen Raumkonstellation eine Herausforderung für die Überführung in eine zeitgemässe Nutzung darstellen. Ebenso eignen sich Liegenschaften, die sich in einem geschützten Ortsbild befinden und ortsbildprägend wirken, wie es weiter heisst.

Objekte, welche auch denkmalpflegerisch relevant sind, hätten aber eigene Planungsinstrumente und würden für eine Hausanalyse nur in Ausnahmefällen in Betracht gezogen werden.

Der Kostenfaktor

Die Hausanalyse bietet gemäss dem Kanton «ein präzises und effizientes Planungsinstrument zu vergleichsweise geringen Kosten». Das Honorar betrage in der Regel 6000 Franken und werde zu «mindestens einem Drittel» von der öffentlichen Hand übernommen.

Ab Januar 2021 können sich Eigentümer einer entsprechenden Liegenschaft direkt bei der Fachstelle Denkmalpflege und Ortsbildschutz bewerben und die Qualifikation ihrer Liegenschaft für den Einsatz der «Hausanalyse EspaceSuisse» prüfen lassen. (reb)

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