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Grossbritannien bereitet sich auf erste Corona-Impfungen vor

In Grossbritannien sollen an diesem Dienstag die ersten Menschen gegen Corona geimpft werden. Vor dem Start laufen die Vorbereitungen in mehreren Dutzend Krankenhäusern auf Hochtouren.

Agentur
sda
07.12.20 - 13:35 Uhr
Politik
Ein Apothekentechniker des Gesundheitsdienstes von Croydon (l) nimmt im Universitätskrankenhaus Croydon die erste Charge der Covid-19-Impfungen entgegen, die in das Gebiet geliefert werden sollen. Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa
Ein Apothekentechniker des Gesundheitsdienstes von Croydon (l) nimmt im Universitätskrankenhaus Croydon die erste Charge der Covid-19-Impfungen entgegen, die in das Gebiet geliefert werden sollen. Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa
Keystone/PA Wire/Gareth Fuller

Am Wochenende kamen - unter anderem in einem Krankenhaus im Süden von London - Boxen mit den ersten Impfdosen an. Das Vakzin von Biontech und Pfizer stellt die Behörden vor eine logistische Herausforderung, da es bei minus 70 Grad Celsius gekühlt werden muss. Die britische Regierung will das in Belgien produzierte Präparat notfalls mit Militärflugzeugen einfliegen, damit es nicht im befürchteten Brexit-Verkehrschaos stecken bleibt.

Ab Dienstag - vom britischen Gesundheitsminister bereits euphorisch als «V-Day» (V für «Vaccination», auf deutsch: «Impfung») bezeichnet - sollen zunächst Über-80-Jährige, Mitarbeiter in Pflegeheimen sowie besonders gefährdetes medizinisches Personal geimpft werden. Geimpfte erhalten eine Impfkarte als Nachweis, die gleichzeitig als Erinnerung an den zweiten Impftermin rund drei Wochen nach dem ersten erinnern soll.

Für den Grossteil der Bevölkerung werde es jedoch noch weit bis ins neue Jahr dauern, bis sie geimpft werden könne, hiess es vom nationalen Gesundheitsdienst NHS. Grössere Impfzentren - etwa in Fussballstadien - sollen erst eröffnet werden, wenn grössere Mengen des Impfstoffs zur Verfügung stehen. Das Impfprogramm werde «ein Marathon, kein Sprint», sagte NHS-Chef Stephen Powis. Der medizinische Regierungsberater Chris Whitty begrüsste den Beginn des Programms und sagte, es fühle sich an «wie der Anfang vom Ende».

Grossbritannien war in der vergangenen Woche vorgeprescht und hatte als erstes Land per Notfallzulassung dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer eine Freigabe erteilt. Insgesamt hat das Land 40 Millionen Dosen des Vakzins bestellt - also genug für 20 Millionen Briten, das entspricht etwas weniger als einem Drittel der Bevölkerung.

Von der Europäische Arzneimittel-Agentur Ema wird die wichtige Entscheidung über eine Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs ebenfalls noch im Dezember erwartet. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte betont, die EU habe sich für ein gemeinsames Vorgehen entschieden.

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Die breite Masse der Bevölkerung sieht die Massnahmen ein. Und da man man von den "Querdenkern" immer wieder die gleiche Litanei mit der Evidenz hört, dann sieht man, dass sie und Ihresgleichen nach wie vor leine Vorschläge mit Sinn und Verstand unterbreiten können bei diesem wichtigen Thema.

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