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Zu wenige Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Wegen Platzmangel in Graubünden hilft nun eine psychiatrische Privatklinik aus dem Kanton Thurgau aus. Dafür wurde sie in die kantonale Spitalliste aufgenommen.

17.08.17 - 13:01 Uhr
Politik
Therapiehaus Fürstenwald
Gleich neben dem bisherigen Gebäude könnte ein Neubau entstehen.
YANIK BÜRKLI

Für Kinder und Jugendliche war bisher nur die Kinder- und Jugendpsychiatrie Graubünden auf der kantonalen Spitalliste. Die sieben Betten würden jedoch nicht mehr ausreichen, so der Kanton Graubünden in einer Mitteilung. Aus diesem Grund wurde neu die Clienia Privatklinik Littenheid aus dem Kanton Thurgau in die Bündner Spitalliste aufgenommen.

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie Graubünden plane zudem einen Ausbau des Angebots von sieben auf 14 Plätze. Dazu brauche es einen Neubau, welcher aber erst in ein paar Jahren zur Verfügung stehen dürfte. Zur Überbrückung sei deshalb die Zusammenarbeit mit der Privatklinik gesucht worden.

Noch nichts spruchreif

Gemäss einem Beitrag vom Juni auf der Website von «srf.ch» soll der Neubau neben dem bereits bestehenden Therapiehaus Fürstenwald in Chur entstehen. Kosten würde das Projekt voraussichtlich zwischen sieben und acht Millionen Franken. Auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» bestätigte die Geschäftsführerin und Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie Graubünden, Heidi Eckrich, dass es Pläne für einen Ausbau gibt.

Allerdings betonte Eckrich auch, dass das Projekt noch nicht spruchreif ist. Zudem sei wichtig zu wissen, dass die Psychiatrie grundsätzlich keinen Platzmangel habe. Bisher mussten Kinder und Jugendliche jedoch teils auf der geschlossenen Station der Erwachsenen untergebracht werden und dies wolle man bis zur Anschlusslösung vermeiden.

Bedarf ist ausgewiesen

Auch der Bündner Gesundheitsdirektor, Christian Rathgeb, ist dankbar für die Zwischenlösung. Der Kanton sei aber sehr interessiert daran, dass in Graubünden mittelfristig eigene neue Plätze geschaffen würden. Vor allem in den letzten drei Jahren habe der Bedarf an stationären Plätzen deutlich zugenommen. Es brauche deshalb mindestens zehn Betten. Die Gespräche der letzten Wochen mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie hätten ihn positiv gestimmt, dass es eine gute Lösung mit genügend Plätzen geben werde. 

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