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Wie wichtig ist das Fach Rätoromanisch?

Rätoromanisch gehört zu den vier Landessprachen der Schweiz – nun streicht die ETH den Beitrag an das Studienfach Rätoromanisch. Wie wichtig ist ein solcher Rätoromanischer Lehrstuhl? Radio Südostschweiz hat beim Kanton und bei Lia Rumantscha nachgefragt. Und Regierungsrat Martin Jäger ist empört.

Südostschweiz
06.09.16 - 13:15 Uhr
Ereignisse

Die ETH Zürich streicht den Beitrag an die Uni Zürich für das Studienfach Rätoromanisch – so die Schlagzeile vom Montag. Nun erklärt der Kanton Graubünden, wieso man auf das Studienfach angewiesen ist: «Wer in der Mittelschule Rätoromanisch unterrichtet, muss Rätoromanisch studieren können», erklärt Jäger gegenüber dem Radio Südostschweiz.

Es brauche auf der Hochschulebene zwingend eine Romanischausbildung, betont er weiter. Dies sei unbestritten.

Gegenüber Radio Südostschweiz erklärt Lia Rumantscha, dass nun der Kanton gefragt sei. Denn wenn das Rätoromanisch als Studienfach wegfallen würde, dann sei die Ausbildung der Sekundar- und Gymnasiallehrpersonen in Rätoromanisch gefährdet oder werde vielleicht sogar unmöglich. Und für die Ausbildung der Lehrpersonen sei der Kanton zuständig. Die Lia Rumantscha werde sicher das Gespräch mit dem Kanton suchen und schauen, was jetzt zu machen ist: «Uns ist es wichtig, dass der Kanton jetzt aktiv wird.»

Und das wird er. Wie Regierungsrat Martin Jäger am Dienstag am monatlichen Treffen der Regierung mit Medienvertretern sagte, sei er von einer Zürcher Journalistin über die Beitragsstreichung informiert worden. «Darüber bin ich empört. Und die Streichung ist für uns sehr unverständlich», so Jäger. Er will sich nun beim Bund dafür einzusetzen, dass der der Zürcher Lehrstuhl erhalten bleibt. Notfalls auch mit finanzeillen Mitteln – aus Bern.

So konnte kürzlich auch mit der Universität Freiburg eine neue Kooperation für einen Lehrstuhl abgeschlossen werden. An diesen bezahlt Graubünden jährlich 100'000 Franken. An Zürich bezahlte der Kanton Graubünden bislang nichts. Für Jäger sei eine Beteiligung aber logisch. Insbesondere weil der Kanton vom Bund Geld für die Miderheitssprachen italienisch und romanisch erhalte.

Natürlich muss sich nun auch die Lia Rumantscha überlegen, was sie zum Erhalt des Studienfaches beitragen können. Sie glauben vor allem, dass ein neues Modell, einen Schweizerischen Lehrstuhl auf verschiedenen Orten könne die Lösung bieten, doch dies sei jedoch nicht einfach. (so)

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