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WEF denkt nicht an Wegzug

«Unsere Absicht ist klar in Davos zu bleiben», sagte Alois Zwinggi, Direktor des World Economic Forum (WEF), am Mittwoch an einer öffentlichen Podiumsveranstaltung im Davoser Kongresszentrum. Sorgen bereitet dem WEF am Jahrestreffen allerdings die Preistreiberei sowie die vielen Trittbrettfahrer.

Südostschweiz
23.06.16 - 15:03 Uhr
Ereignisse

Unter dem Titel «Die Zukunft des World Economic Forum in Davos: zwischen Kontinuität und Erneuerung» fand am Mittwochabend im Davoser Kongresszentrum ein öffentlicher Podiumsanlass statt. Gespannt waren die rund 100 Anwesenden vor allem auf die Ausführungen von Alois Zwinggi, dem WEF-Direktor. Er kritisierte in erster Linie die Preisauswüchse am Jahrestreffen, über die sich nach dem letzten WEF einige auch sehr grosse WEF-Mitgliedsfirmen bei ihm beschwert hätten. Die Preistreiberei am WEF findet vor allem bei der Wohnungsvermietung sowie der Vermietung von Ladenlokalen statt. «Wir werden uns gemeinsam mit unseren Partnern Gedanken machen müssen, wie wir das angehen», sagte Zwinggi. Eine Möglichkeit bestünde in einer Buchungsplattform, bei der die Preise transparent angezeigt würden.

Die Folgen ohne WEF

An der Podiumsveranstaltung wurde auch eine Studie der Universität St. Gallen vorgestellt, die das WEF in Auftrag gegeben hatte. Die zentrale Fragestellung der Untersuchung lautete, welche direkten ökonomischen Auswirkungen ein Wegzug des WEF für die Gemeinde Davos hätte. Das Resultat ist nicht überraschend. Die Studienverfasser kamen zum Schluss, dass ein Wegzug zu massiven Umsatzeinbussen bei Unternehmen unterschiedlicher Branchen führen würde. Besonders betroffen wäre die Hotellerie und Gastronomie. «Auch bei einer normalen touristischen Nutzung während dieser Zeit wird der Umsatzrückgang nicht kompensiert werden können. Wir rechnen für dieses Normal-Szenario mit einem verbleibenden Umsatzrückgang von mindestens 22 Millionen Franken», halten die Studienverfasser fest. Hinzu käme ein Verlust von bis zu 200 Arbeitsplätzen.

WEF-Direktor entwarnt

Zwinggi hielt am Schluss der Veranstaltung fest: «Unsere Absicht ist klar in Davos zu bleiben. Das WEF will in Davos bleiben, das ist eine ganz klare Aussage.» (béz)

Wer neben WEF-Direktor Alois Zwinggi Inputs zur Zukunft des WEFs einbrachte, lest ihr am Freitag in der «Südostschweiz».

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