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Njet zu Schräglift – jetzt soll Pro Flims-Cassons aufgelöst werden

Sein ursprüngliches Anliegen – den Erhalt einer Bahn auf den Cassonsgrat – hat der Verein Pro Flims-Cassons nicht erreicht. Auch eine Verlängerung des Flemxpress auf den Grat ist nicht machbar. Das hat Konsequenzen.

Jano Felice
Pajarola
13.09.23 - 11:00 Uhr
Mobilität
Webcam-Blick auf die Baustelle: Am Flimser Berg schreiten die Arbeiten an der neuen Welterbe-Sardona-Erschliessung Flemxpress voran, hier im Gebiet Segnes mit Blick auf Flimserstein und Cassons (links).
Webcam-Blick auf die Baustelle: Am Flimser Berg schreiten die Arbeiten an der neuen Welterbe-Sardona-Erschliessung Flemxpress voran, hier im Gebiet Segnes mit Blick auf Flimserstein und Cassons (links).
Bild Weisse Arena / laax.com

Auf dem Spendenkonto des Vereins Pro Flims-Cassons befinden sich nach wie vor 790’000 Franken, einst gesammelt für den Ersatz des Tragseils und damit den Erhalt der alten Cassonsbahn. Doch die historische Pendelbahn ist inzwischen längst rückgebaut und damit das ursprüngliche Vereinsziel unerreicht geblieben. Ein aktualisiertes Ziel gab es allerdings bis vor Kurzem noch: eine Resterschliessung von der Bergstation des im Bau befindlichen Flemxpress bis hinauf auf den Grat. Eine leichte Erreichbarkeit des höchsten Punktes oberhalb von Ils Cugns sollte damit auch in Zukunft gewährleistet werden – die neue Welterbe-Sardona-Erschliessungsbahn der Weissen Arena wird rund 200 Höhenmeter unter dem Grat enden.

Technisch machbar, aber planungsrechtliche Hürden

Mit einem Schräglift oder einer ähnlichen Anlage hätte der Verein Pro Flims-Cassons das letzte Stück doch noch überwinden wollen, und die Machbarkeit eines solchen Projekts wurde auch abgeklärt, wie es im jüngst publizierten Jahresbericht 2022/23 des Vereins heisst. Technisch, so das Ergebnis der Untersuchungen, wäre so ein Vorhaben problemlos umsetzbar – planungsrechtlich aber gibt es Hindernisse. Konkret bräuchte es erneut eine Anpassung des kantonalen Richtplans – nur kurze Zeit nach der Anpassung für den Flemxpress. Das aber ist gemäss Kanton nicht in absehbarer Zeit möglich. Eine «gewisse Dauer der Planbeständigkeit» werde vorausgesetzt, deshalb werde man ein erneutes Anpassungsgesuch ablehnen müssen.

Projekt Resterschliessung wird nicht weiterverfolgt

Damit, so der Verein, sei der frühestmögliche Realisierungszeitpunkt für eine Resterschliessung erst in zehn bis 15 Jahren zu erwarten. Diese Perspektive liege für den Vorstand jedoch «ausserhalb eines sinnvollen und zielführenden Vorgehens». Die Konsequenz: Das Projekt soll nicht weiterverfolgt werden. Und damit nicht genug: An der Generalversammlung von Ende September ist das Vorbereiten der Vereinsauflösung für das kommende Jahr traktandiert. Und das Geld auf dem Spendenkonto? Laut Jahresbericht klärt der Vorstand gegenwärtig ab, ob den Spenderinnen und Spendern eine alternative Verwendung der Mittel «im erweiterten Rahmen der Bahnerschliessung» vorgeschlagen werden könnte – oder ob es zur Rückabwicklung der Spenden kommt.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist.

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