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Ein Hoch auf die Wiederverwendung 

Der kommende Samstag steht schweizweit als Secondhand Day im Zeichen des nachhaltigen Konsums. Mit dabei sind auch Secondhandshops, Kleiderbörsen und Reparierstationen aus der Südostschweiz.

Südostschweiz
21.09.23 - 11:00 Uhr
Leben & Freizeit
Schatzsuche: Mit etwas Geduld und Glück findet man im Secondhand-Laden sein neues Lieblingsstück.
Schatzsuche: Mit etwas Geduld und Glück findet man im Secondhand-Laden sein neues Lieblingsstück.
Bild Freepik

Weitergeben, wieder verwenden und flicken: Im Herbst ist Hochsaison für nachhaltigen Konsum. Der 23. September wurde als Secondhand Day 2020 ins Leben gerufen, um auf nachhaltigen Konsum und die erheblichen CO₂-Einsparungen aufmerksam zu machen, die durch den Kauf von Gebrauchtprodukten erzielt werden können. Der 21. Oktober gilt als «Internationaler Repariertag». Passend dazu finden Ende September vielerorts in Graubünden Kinderartikelbörsen statt. Hier können Familien passende Winterkleider und Sportartikel zu günstigen Preisen ergattern.

Nur zwei Prozent aus zweiter Hand

Nicht erst seit Macklemores «Thrift Shop» sollte allgemein bekannt sein, welche Schätze man in Seconhand-Läden finden kann. Dennoch herrscht noch grosses Handlungspotenzial. Nur zwei Prozent der in der Schweiz gehandelten Waren stammten 2020 aus zweiter Hand.

Der Secondhand Day zeigt nun auf, wie gross die Vielfalt der Schweizer Secondhandlandschaft ist. Dafür nehmen gemäss Mitteilung mehr als 650 sogenannte «Circular Heroes» am Secondhand Day teil. Die Auswahl reicht von klassischen Secondhand-Shops oder Tauschbörsen über Brockis bis hin zu spezialisierten Secondhand-Läden für Kinderkleidung oder IT-Hardware sowie Reparatur- und Upcycling-Anbieter.

Eine Übersicht aller Teilnehmenden gibts auf der Website des Secondhand Days.

Angebote in Graubünden

In Graubünden reicht das Angebot im Secondhand-Bereich von Brockenstuben über Repair Cafés bis zu Kleiderbörsen. Eine Übersicht:

Reparieren ist Trumpf – Repair Cafés

Die Kaffeemaschine ist kaputt, aber eigentlich will man doch gar keine neue. Die Hosen haben ein paar kleine Löcher, aber man hat keine eigene Nähmaschine, und man trägt sie doch so gerne. Wer kennt solche Momente nicht? Seit ein paar Jahren gibt es schweizweit immer mehr Repair Cafés – also Treffpunkte, wo ein paar Profis oder Hobby-Handwerkerinnen auf freiwilliger Basis ihre Reparaturkenntnisse zur Verfügung stellen und kaputte Dinge von anderen Menschen flicken. In Graubünden werden in Chur, in Klosters-Serneus sowie in Samedan Repair Cafés angeboten (s. Übersicht).

Möbel, Bücher, Werkzeuge – im Brocki gibts alles

Ein wunderbarer Ort zum Aufstöbern von Trouvaillen, aber auch, um kaputt gegangenes Geschirr zu ersetzen oder günstig neue Lektüre zu erstehen: das Brocki. In Graubünden gibt es zehn Standorte (s. Übersicht).

Schick in alten Kleidern – Secondhand-Läden und Kleiderbörsen

Wenn die Hosen zu klein geworden sind oder das eben gekaufte T-Shirt doch nicht richtig zu einem passt, geht man damit am besten zu einem Secondhand-Laden. Jemand anderem passen die Hosen wunderbar, und man findet selbst noch ein neues Lieblings-T-Shirt. Second-Hand-Kleiderläden gibt es in Graubünden so einige (s. Übersicht).

(Ver)kauft ihr Second-Hand-Produkte?

Auswahlmöglichkeiten

Grosses CO₂-Sparpotenzial

Die Schweizer Bevölkerung produziert pro Kopf und Jahr im Schnitt 14 Tonnen CO₂. Ein grosser Teil davon ist auf den privaten Konsum zurückzuführen. Unser aller Konsumverhalten bietet enormes Sparpotenzial – nicht nur im eigenen Portemonnaie, sondern auch, wenn es um die Belastung der Umwelt geht. Und Spass macht erfolgreiches Secondhand-Shopping auch noch.

Dos und Don’ts beim Secondhand-Shopping

Fashionblogs, aber auch die «Vogue» haben, insbesondere für den Kauf von Mode, Dos und Don’ts zusammengestellt. Ein nicht abschliessender Überblick.

Auf zeitlose Kleidung setzen
Wer auf Modeklassiker setzt, liegt selten falsch. Sie verlieren nicht zu stark an Wert und weisen in aller Regel eine lange Lebensdauer auf.

Inspiration durch Social Media
Wer Marken folgt, deren Ästhetik der eigenen entspricht, findet immer wieder neue Inspiration und Kombinationsmöglichkeiten für Secondhand-Kleidung und deren Styling.

Die eigenen Masse kennen
Wer weiss, nach welchen Grössen sie oder er suchen muss, verplempert weniger Zeit mit Stücken, die dann am Ende nicht passen.

Offen bleiben
Wer bereit ist, gefundene Teile von einer Schneiderin oder einem Schneider anpassen zu lassen, kann auch viel Freude an dem Bekleidungsstück haben, das nicht auf Anhieb wie angegossen passt.

Auf Qualität und hochwertige Materialien achten
Wer ein Gespür für gute Qualität entwickelt, hat länger Freude an Secondhand-Teilen. Hochwertige Stoffe und gute Verarbeitung sind wichtig. Naturfasern sind eine gute Wahl, wenn es um die Lebensdauer geht.

Keine Fakes kaufen
Wer an der Echtheit eines Produkts zweifelt, sollte seine Hände davon lassen. Ist der Markenname im Etikett richtig geschrieben? Stimmt das Logo? Wie sehen die Nähte aus? Stimmt die Materialangabe?

Nicht über Makel hinwegsehen
Wer Flecken und Löcher ignoriert, könnte enttäuscht werden. Sicherlich haben die Vorbesitzer bereits versucht, Mängel zu beheben. Warum sollte das einem selbst besser gelingen?

Nicht nur nach dem Preis entscheiden
Wer nur nach Schnäppchen sucht, verpasst vielleicht das nächste Lieblingsteil. Erstens hat Qualität ihren Preis, auch im Secondhand-Laden. Zweitens ist die Gefahr gross, dass das supergünstige Teil zum Staubfänger wird, weil man es dann doch nicht anziehen mag.

Vorsicht im Internet
Wo gehandelt wird, kommen immer auch Betrüger zum Zug. Onlineangebote sollten daher immer genau überprüft werden. Aber auch beim Verkauf der eigenen Produkte sollte man aufpassen. Über Betrugsversuche beim Verkauf von Secondhand-Artikeln haben wir bereits berichtet.

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