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Wissenschaftscafé Graubünden – ein Weg zu Wissen und Ideen

Am Donnerstag, 24. August, um 18.30 Uhr findet im Kulturplatz Davos erneut ein Wissenschaftscafé Graubünden statt. Es ist der Reise des Wassertropfens in der Landschaft Davos – gestern, heute und in Zukunft – gewidmet. Sie beginnt damit, dass Regen oder Schnee auf die Landschaft Davos fällt – und dann?

Davoser
Zeitung
24.08.23 - 06:19 Uhr
Leben & Freizeit
Am Donnerstag findet in Davos wieder ein Wissenschaftscafé statt.
Am Donnerstag findet in Davos wieder ein Wissenschaftscafé statt.
zVg

Im Wissenschaftscafé diskutieren Rebecca Mott, Schneehydrologin am SLF, mit Vidal Schertenleib, Verwaltungsrat Davos Klosters Bergbahnen AG, und Adriano Joss, Gruppenleiter Abwasser EAWAG, unter der Leitung von Manuela Brunner, Hydrologin, ETH Zürich/SLF, was dem Wassertropfen auf seiner Reise widerfahren könnte: Gelangt er in ein Bächlein, den Davoser See oder ins Grundwasser? Durchläuft er eine Turbine, eine Schneekanone, einen Wasserhahn, die Kläranlage? Wie lange bleibt er hier, bis er das Tal Richtung Himmel oder Richtung Albulatal wieder verlässt? Noch ist Wasser in Davos in bester Qualität reichlich vorhanden. Wird das in der Zukunft so bleiben? Welche Verantwortung tragen wir, die wir am Anfang dieser langen Wasserreise Richtung Nordsee stehen?

Cafékultur in Graubünden

Warum es sich lohnt, nicht nur diesem speziellen Wissenschaftscafé, sondern auch den anderen gleichartigen an weitern Standorten stattfindenden Veranstaltungen teilzunehmen, erklärt Bar­bara Haller Rupf, Geschäftsführerin der Academia Raetica, der Vereinigung zur Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung im Kanton Graubünden: «Seit jeher sind Café ein Ort des Austauschs, der Diskussionen und der Meinungsbildung. Im Café werden die Neuigkeiten des Tages ausgetauscht, Pläne geschmiedet und Bekanntschaften geschlossen. Oft sprechen wir auch von einer ausgesprochenen Kaffeehauskultur, wobei diejenige von Wien nicht mit den Amsterdamer ‹Coffee Shops› ver- wechselt werden sollte.

Meine zugegeben nicht-repräsentative Umfrage nach der Bedeutung des Cafébesuchs in meinem Bekanntenkreis brachte erstaunliche Ergebnisse: Die meisten ge- hen ins Café, um neue Menschen zu treffen oder um sich mit Bekannten auszutauschen. Man sucht die öffentliche Atmosphäre, um fokussiert arbeiten zu können oder um fremde Menschen zu beobachten. ‹Nur› wegen des Kaffees ­gehen die wenigsten.

Barbara Haller Rupf.
Barbara Haller Rupf.
 zVg

Wertvoller Austausch

Das Café als Begegnungsort von Menschen, Meinungen und Wissen stand für die Stiftung ‹Science et Cité› im Zentrum, als sie das Format ‹Wissenschaftscafé› gründete. Die Stiftung als Teil der Akademien der Wissenschaft Schweiz will mit den Wissenschaftscafés den Dialog zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und einem breiteren Publikum fördern, um ein Thema von verschiedenen Seiten her zu erörtern. Die Teilnehmenden erhalten die einmalige Chance, Forschungserkenntnisse mit deren ‹Erfindern› zu diskutieren und auch lächelnd zu staunen, wenn beispielsweise ein Darmexperte erklärt, dass Magen und Darm physiologisch gesehen ausserhalb des menschlichen Körpers liegen.

Dabei lernt und profitiert längst nicht nur das Publikum. Der Austausch ist auch für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wertvoll. Forschung fand noch nie nur im stillen Kämmerlein oder im Labor statt. Und der Austausch mit Menschen ausserhalb der eigenen disziplinären Denkweise hat oft für völ-lig neue Ideen und Ansätze mit überraschenden Ergebnissen geführt. In unserer heute komplexen Welt ist der inter- und transdisziplinäre Austausch mit ande- ren Forschungsdisziplinen und mit der Bevölkerung entscheidend. Zunächst zeigen sich so neue Fragen, vielleicht sogar Ideen, weiter werden Akzeptanzprobleme oder politische Widerstände gegen die aktuelle Forschung spürbar und – last but not least – kann ein beteiligtes Publikum im besten Fall zu Verbündeten und Botschaftern werden.

Kommen und mittun

Sie haben noch nie vom Wissenschaftscafé Graubünden gehört? Sie haben aber ein Interesse an der Wissenschaft, an verschiedensten Themen, an offenen Diskussionen? Dann kommen Sie vorbei! Alle Informationen zu den kommenden Wissenschaftscafés gibt es auf der Website der Academia Raetica oder Sie folgen dem Wissenschaftscafé Graubünden auf Linkedin. Noch besser: Wirken Sie mit! Welche Themen würden Sie interessieren? An welchen Orten würden Sie ein Wissenschaftscafé durchführen und wo würden Sie die Informationen dazu suchen? Schreiben Sie uns – wir freuen uns gespannt auf Ihre Ideen.»

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