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Veloweggesetz macht der Bündner Bachelorette einen Strich durch die Rechnung

Die Bündner Bachelorette Yara Buol hatte die Forderung gestellt, Velos aus dem Strassenverkehr zu verbannen. Dieses Vorhaben scheitert an einem bestimmten Gesetz und es werden künftig noch mehr Velos.

Romina
Kranz
28.12.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Alltag: Graubünden ist ein Velokanton. Die Fahrräder dürfen weiterhin am Strassenverkehr teilnehmen und künftig sollen es sogar mehr werden. 
Alltag: Graubünden ist ein Velokanton. Die Fahrräder dürfen weiterhin am Strassenverkehr teilnehmen und künftig sollen es sogar mehr werden. 
Bild Freepik

Wegen der Äusserungen in einem Video auf Instagram der Bündner Bachelorette Yara Buol kam es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Diskussionen auf sämtlichen Plattformen im Internet. In dem Video sagte sie, dass das Velofahren im Winter zu gefährlich sei und die Fahrräder grundsätzlich aus dem Strassenverkehr verbannt werden sollten. Doch ist das Velofahren im Winter wirklich so gefährlich und sind ihre Forderungen überhaupt gerechtfertigt? 

Graubünden ist ein Velokanton

Das geforderte Verbot der Bündner Bachelorette Yara Buol für Velos im Strassenverkehr durchzusetzen wird kläglich scheitern. Denn «mit dem nationalen Veloweggesetz wurde der Kanton Graubünden und damit auch die Gemeinden verpflichtet, in den nächsten 20 Jahren ein durchgehendes, sicheres und attraktives Velowegnetz zu bauen». Das schreibt Provelo Graubünden auf ihrer Internetseite. 

Bereits im Jahr 2019 hat die Regierung des Kantons den Sachplan Velo genehmigt und somit einen Entwicklungsschwerpunkt ins Regierungsprogramm 2021 bis 2024 aufgenommen. Das bedeutet, dass zukünftig nicht weniger Velos am Strassenverkehr teilnehmen werden, sondern eher mehr. 

Weniger Unfälle auf «nassen» Strassen

Für die letzten Schneetage gibt es zwar noch keine Zahlen, aber auf Anfrage bestätigte die Kantonspolizei, dass sich das Chaos auf den Strassen in Grenzen gehalten hätte. «Eigentlich passiert auf nassen Strassen weniger als auf trockenen Strassen», sagt Anita Senti, Leiterin Kommunikation der Kantonspolizei Graubünden. 

Das läge vermutlich daran, dass Autofahrende bei Niederschlag vorausschauender fahren und sich mehr auf den Strassenverkehr und die Umgebung konzentrieren würden. Wenn es dann doch zu einem Velounfall kommen sollte, dann läge es oft daran, weil Menschen auf dem Velo die Witterungs- und Strassenverhältnisse nicht richtig einschätzen

Dass das Velofahren bei starker Witterung nicht ungefährlich ist, scheint allen Menschen bewusst zu sein. Spätestens nach dem ersten Sturz. Gerade im Winter gibt es einige Tücken für Velofahrende. Besonders gefährlich ist es, wenn die Strassen noch nicht geräumt oder gesalzen sind. Aber auch die Schneehaufen am Strassenrand, die den Veloweg versperren, können für Velofahrende eine grosse Hürde darstellen. 

Um Unfälle zu vermeiden, hat die Unfallversicherung Suva diese Tipps zusammengestellt:

– Warme, wetterfeste und reflektierende Kleidung tragen, am besten mit Leuchtweste, Helm, Handschuhen und gutem Schuhwerk.
– Ausreichende und funktionierende Beleuchtung. 
– Winterpneus für Velos oder Velopneus mit Spikes montieren. Wenn nötig, vom Velofachhändler beraten lassen.
– Genügend Zeit für den Weg einplanen und das Tempo reduzieren.
– Mehr Abstand zu den anderen Verkehrsteilnehmenden halten und vorausschauend fahren.
– Vorsichtig bremsen. Kurven sachte durchfahren, damit möglichst nicht gebremst werden muss.
– Genügend Abstand zum Strassenrand halten (wegen den Schneehaufen).
– Bei heiklen Passagen wie Glatteis oder Schneehaufen absteigen und das Velo schieben. Bei starkem Schneefall sollten allerdings die Velofahrenden auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. 

Somit steht fest, dass weder Autos noch Velos künftig aus dem Strassenverkehr verschwinden. Den Teilnehmenden im Strassenverkehr bleibt deshalb nur die Option, rücksichtsvoll und vorausschauend zu fahren, damit niemand zu Schaden kommt. 

Hier geht es zum Video der Bündner Bachelorette:

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